Ausgesiebte Frauenförderung.

So erfreulich es ist, dass der Wiener Gemeinderat am vergangenen Dienstag über Drei-Jahresverträge für 17 Wiener Frauenvereine abgestimmt hat, so empörend ist es, dass die ÖVP die vertragliche Absicherung von anscheinend politisch unliebsamen Frauenprojekten verhindert hat. Etliche Vereine, darunter Fibel, Frauenhetz, CheckART (die das feministische Magazin an.schläge herausgeben) und der Verein Frauenforschung und weiblicher Lebenszusammenhang erhalten trotz gegenteiliger Berichte nun doch keine Verträge, wie "die.standard.at" am Mittwoch berichtete.

Dass den genannten etablierten Frauenvereinen, die seit Jahren hervorragende Arbeit im Interesse der Frauen leisten, die Dreijahresverträge vorenthalten bleiben, legt den Verdacht nahe, dass die Fraueneinrichtungen im Kampf um den Subventionstopf gegeneinander ausgespielt werden sollen und dass die Entscheidung politisch motiviert ist.

In der Gemeinderatsdiskussion zu diesem Thema sprach sich die FPÖ gegen einen Wildwuchs von Subventionen und deren Undurchschaubarkeit aus. Die ÖVP plädierte für Dreijahresverträge bei Vereinen, die sich dem Gewaltschutz widmen würden, alle anderen Frauenvereine sollten weiter jährlich um Subventionen ansuchen.

Mit einem Subventionsvolumen von rund einer Million Euro und einer jährlichen Steigerung der Subventionssumme um zwei Prozent wird den per Wiener Gemeinderatsbeschluss geförderten Frauenvereinen nun eine längerfristige Planung und Absicherung ermöglicht. Die Förderungen sind an eine jährliche Berichtslegung durch die Vereine sowie an Qualitätssicherungsgespräche zwischen der Frauenabteilung der Stadt Wien und dem jeweiligen Verein gebunden. Die Vereine, denen Dreijahresverträge gebilligt wurden, konzentrieren sich in ihrer Arbeit schwerpunktmäßig auf die Bereiche Gewaltprävention, Integration, Informations- und Bildungsarbeit, allgemeine Frauenberatung sowie Mädchenarbeit.

Bärbel Danneberg