KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

König Fußball? Ja. Eben.

Als Kommunistin und Feministin will man Spielverderberin - zumal in schwierigen Zeiten - wirklich nur dann sein, wenn es ernsthaft erforderlich erscheint, also NICHT angesichts sagen wir zum Beispiel einer Fußball Weltmeisterschaft.

Auch Zahlenspielereien, wie sie im Zusammenhang mit Rüstungsausgaben durchaus angebracht sind - wie zum Beispiel die Frage danach, wie vielen Menschen der Hungertod erspart werden könnte, oder aber wie vielen Kindern der Besuch einer Grundschule ermöglicht - sind in Bezug auf die Milliarden Euro Beträge, die vermittelt durch den schwarz-weiß gefleckten Ball die Besitzer wechseln nicht statthaft.

Aber so viel wird man ja noch sagen dürfen: "Man kann sich nicht ganz von den Menschen abschließen, das ist ungesund. Denkt er etwa, daß die Massen auf ihn gewartet haben, darauf, dass sie ausgerechnet ihn jetzt anschauen dürfen? Was ist denn schon dran an ihm? Kein Wunder, dass die Massen vor Wut toben! Ausgerechnet die Denker sind oft die massenfeindlichsten Menschen. Sie gehen am Stummsein zu grunde, und ich bin immer noch so guter Laune, es ist zum Schreien! Ja unsere Denker! Sie brauchen sich nicht umzudrehen, Sie auch, ja, Sie sind gemeint! Hinter ihnen steht niemand, das haben Sie doch vorhin schon bemerkt, nicht?! Ich kann Sie offenkundig nicht vom Gegenteil überzeugen, wie wunderbar es nämlich ist, zu den Siegern zu gehören, anerkannt zu werden, die Prestigeangebote einer Gewinner-Gruppe wahrzunehmen. Nicht einmal wenn man ihnen schmeichelt bis einem schon die Zähne aufgeweicht aus dem Mund fallen, könnte man die Denker, die, meist orientierungslos, weil sie sich ein Handbuch gekauft haben, aber natürlich ein Fußbuch gebraucht hätten, auf den Mitteln und Wegen ihrer Stars herumstolpern ... äh ... man könnte diese Schmal-Vorspurer also einfach nicht dazu bewegen, unsere Kraft zu respektieren, die Kraft der um sich greifenden und alles ergreifenden Masse. Bitte, wo wäre ein Denkender je ein Held gewesen? Vielleicht wollen Sie einen Abend mit ihm verbringen, aber er bahnt sich, zusammen mit dem Frauenvolk, ein Schicksal, das dann wieder mal andere in ihren Leibern auszutragen haben werden. Sie bedienen die Selektionsapparate, wenns drauf ankommt. Doch wenns hart hergeht, werden immer andere ausgewählt, um von unseren Stiefeln betreten zu werden, bis sie sich dann doch einmal fragen, wem diese Stiefel wohl gehören mögen. (Elfriede Jelinek, Sportstück)"

Oder?

Claudia Krieglsteiner



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