KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Haubners Goldhaube.

Sie muss es ja wissen, hat sie doch selbst zwei Kinder und drei Enkelkinder und gehört ihr Salär als Sozialministerin doch eher zum Spitzenbereich weiblicher Einkommen: Sie möchte eine Lanze brechen für Ihresgleichen, für Frauen also im gehobenen Einkommensbereich, die allerdings den Fehler haben, kinderlos geblieben zu sein.

Das Herz für Kinder soll, wenn es nach Ursula Haubner geht, bei den besser verdienenden Frauen durch zusätzliche Erleichterungen im Steuerrecht, etwa durch die steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuung, durch Erhöhung des bestehenden Kinderabsetzbetrages oder durch Abschaffung der Zuverdienstgrenze beim Kindergeld geweckt werden. Denn es ist doch ein nicht nachvollziehbares Phänomen für Österreichs Sozialministerin, dass gerade die Besserverdienerinnen sich um die heilige Staatspflicht der Kinderzeugung drücken würden.

Bei den "Normalfrauen", also bei jenen, die an oder unter der Armutsgrenze leben, reiche schließlich das "Erfolgsmodell Kindergeld" vollauf, das laut Haubner ein "wichtiger Bestandteil des Haushaltseinkommens" sei. Die kriegen ja sowieso Kinder - trotz Armut, trotz fehlender Betreuungsangebote, trotz mangelnder partnerschaftlicher Hilfe und trotz schlechter Bezahlung in miserablen Jobs. Die entscheiden sich für Kinder trotz Arbeitslosigkeit, geringer Aufstiegschancen und permanentem Zeitstress, auch wenn das Kindergeld dann nach sechs Jahren versiegt und neue Arbeitsmöglichkeiten gleich Null sind. Um diese Klientel muss sich eine Sozialministerin nicht groß sorgen, das weiß man doch, dass die wie die Karnickel werfen. Wozu sich also den Kopf zerbrechen, unter welchen Bedingungen diese Frauen Kinder groß kriegen? Leere Kilometer ...

"Wir müssen Besserverdienende und Väter verstärkt im Blickfeld haben", meint Haubner (in einem Interview in 'dieStandard.at' vom 23.2.06) und sinniert über Anreize für diese Gruppe nach, um die Geburtenrate anzuheben. Ihr sei auch die „Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Politik“ ein wichtiger Schritt für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Für Frauen, die unter der Goldhaube sind, gelte es, bessere finanzielle Bedingungen zu schaffen. Haubner: "Gerade wenn wir die Besserverdienenden im Auge haben, werden wir uns ein Alternativmodell zusätzlich zum jetzigen Kindergeld überlegen müssen."

Ein unsozialer Volltreffer und wirklich gelungener BZÖ-Beitrag zum bevorstehenden Internationalen Frauentag.

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