KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Ein ernstes Kinderrätsel

Collage: NoEuro

Von Claudia Krieglsteiner (7.6.2008)

Was ist das: Alle haben es, aber die einen macht's dünn und die anderen ganz dick?

Das sind die Gebühren- und Preiserhöhungen, die den einen die Geldtaschen dünn und den anderen die Konten dick machen. Zum Beispiel der Gemeinde Wien.

Im März 06 wurden in Wien die Entsorgungs-Gebühren erhöht. Mit dem Rechnungsabschluss 2007 stellte sich heuer im April heraus, dass allein bei der MA 48 ein Überschuss von 42 Millionen Euro gemacht wurde; zusammengenommen haben MA 30 (Wien Kanal), MA 31 (Wiener Wasser) und MA 48 (Abfallentsorgung) sogar um 80 Millionen Euro mehr eingenommen, als zur Aufgabenerfüllung notwendig gewesen wäre.

Insgesamt liegen die jährlichen Pro-Kopf-Abgaben in Wien mit 339,5 Euro höher als im Bundesdurchschnitt, während Oberösterreich mit 181,3 Euro am anderen Ende der Skala steht.

Nun wird gerne argumentiert, dass dafür Wien auch eine ganz andere Qualität und ein anderes Ausmaß an öffentlicher Infrastruktur zur Verfügung stellt. Stimmt. Aber leider ist die ja dann als Kundin oder Kunde noch einmal extra zu bezahlen.

So haben ja auch die Wiener Linien, Wien Energie oder zum Beispiel die städtischen Bäder mit saftigen Preiserhöhungen die Inflation im Lande, statt die BewohnerInnen unterstützt.

Wollte man der Preistreiberei im Privaten-Profit Bereich, bei den Erdölkonzernen oder den großen Lebensmittel-Ketten tatsächlich etwas entgegensetzen, dann wohl mit einer öffentlichen Tarifpolitik, die nicht nur als wirksames Mittel gegen die wachsende Armut immer breiterer Bevölkerungsschichten taugt, sondern zum Beispiel als Null-Tarif im öffentlichen Verkehr auch ganz tolle Ergebnisse für den Klimaschutz produzieren würde.

… und wenn man so darüber nachdenkt, haben wir uns doch eigentlich die Freifahrt bei den Wiener Öffis schon längst selber bezahlt.

NoEuro: Steigender Ölpreis - die Antwort kann nur heißen: “Herunter mit den Fahrpreisen bei ÖBB und Wiener Linien”