PARTEI
Anlässe gibt es genug, sich am Sonntag, den 28. Juni um 14.00 Uhr auf einer der wichtigen österreichischen Gedenkveranstaltungen antifaschistischer Ausrichtung am Permanhof bei Eisenkappel/elezna Kapla einzufinden. Der historische Bezugspunkt: einige Tage vor Kriegsende ermordete ein Kommando eines SS-Polizeiregiments elf Angehörige der Sadovnik- und Kogoj-Familie und setzte das Anwesen in Brand. Das Verbrechen wurde bis auf den heutigen Tag nicht gesühnt, das offizielle Kärnten meidet immer noch die Konfrontation mit der Geschichte. Und das weder verschämt noch leise, und nicht nur in Bezug auf dieses Ereignis:
Vor rund vierzehn Tagen fand die alljährliche Gedenkfeier für die NS-Opfer im Konzentrationslager am Loibl-Pass statt. Trotz Einladung der Präsidentschaftskanzlei zum dortigen Gipfeltreffen von Heinz Fischer und seinem slowenischen Amtskollegen Danilo Türk war Landeshauptmann Gerhard Dörfler dem Gedenkakt ferngeblieben. Seinem BZÖ-Obmann Uwe Scheuch war eine zeitgleich stattfindende Auswilderung von Bartgeieren als Entschuldigung für das Fehlen der BZÖ-Riege (die anderen Landtagsparteien waren anwesend) ausreichend. Wen wunderts? Der „antifaschistische Grundkonsens“ sei nicht „Grundlage unserer Demokratie“, meint der freiheitliche Nationalratspräsident Martin Graf. Er ist noch immer Nationalratspräsident. Wenn also ein Rechtsextremer Nationalratspräsident sein kann, hat er dann mit dieser Behauptung recht? – fragen wir, die im-fokus-redaktion.
Die Veranstaltung am Sonntag wird gemeinsam von Verband der slowenischen PartisanInnen und dem „Verein/Drutvo Perman“ ausgerichtet. Nähere Angaben dazu sowie der Anfahrtsplan auf www.persman.at.