POSITIONEN & THEMEN
Von Doris Schlager (25.3.2011)
Der sofortige Ausstieg aus der Atomkraft und das Ende der Bombardierung, beide Forderungen dulden keinen Aufschub. Sollte es gelingen, beides durchzusetzen, werden Öl- und Strompreis unweigerlich steigen. Auch in den kapitalistischen Zentren der Welt steht Sparsamkeit auf der Tagesordnung.
Weil aber auch bei uns Reichtum so ungleich verteilt ist, gibt es viele zu viele Menschen, die können eigentlich nicht mehr sparen. Verteilungsgerechtigkeit steht damit ebenso dringlich auf der Tagesordnung. Wie könnten wir ansonsten, unserem Ressourcen- und Energiehunger ein Ende bereiten, ohne die Armut hierzulande zu vergrößern.
Seit Jahren steigen die Kosten für Wohnen und Energie überdurchschnittlich. Fast jeder fünfte Haushalt in Österreich verfügt nur über ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze. Heizen oder ein Auto ist diesen Haushalten ohnehin oft Luxus. Armut ist weiblich. Armut ist migrantisch. Wie soll da noch gespart werden.
Wenn jetzt viele meiner Freunde zu Recht überlegen, wie wir selbst der Energieverschwendung Einhalt gebieten können, vergessen sie dabei, dass auch das Sparen ungleich verteilt werden muss. Friedens- und Umweltbewegungen sind gefordert, intelligente Forderungen zum ungleichen Sparen zu entwickeln. Ein paar Vorschläge hätte ich schon. Wie wäre es zum Beispiel mit dem sofortigen Verbot aller Leuchtreklamen weltweit!
Aber auch alte Forderungen der KPÖ machen in diesem Zusammenhang enormen Sinn. Energiegrundsicherung und Freifahrt auf allen Öffis gehen in die gewünschte Richtung. Andere phantasievolle Vorschläge werden gerne von uns entgegen genommen!