Alles für die – schwarze – Katz‘?

Von Claudia Krieglsteiner (13.4.2012)

Alles für die – schwarze – Katz‘?

Freitag der 13. Auch heute noch fällt den meisten Menschen etwas zu diesem Datum ein: Eine größere Reise fange ich da nicht an. Wenn’s geht nehme ich lieber eine andere Nummer. Oder: Die 13? Die hat mir immer Glück gebracht, das ist meine Glückszahl.

Eine Menge AktivistInnen in Wien verbinden mit Freitag den 13 aber seit 10 Jahren vor allem einen Aktionstag gegen soziale Ausgrenzung und Armut, für Mobilität und besseren Zugang zu öffentlichen Angeboten für sozial benachteiligte Menschen.

Die erste Initiative ging von Augustin AktivistInnen aus, die ihrer Forderung nach Freifahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln durch gemeinsames „Freifahren“ Nachdruck verliehen.

Inzwischen ist F13 ein Netzwerk verschiedener künstlerischer und sozialer Gruppen und Initiativen, die koordiniert aber unabhängig von einander an mehreren Plätzen auftreten. Jede Gruppe ist für ihre Aktion selbst verantwortlich, die Themen sind vielfältig und zielen auf die demokratische Aneignung von öffentlichem Raum und Teilhabe an den kulturellen und sozialen Möglichkeiten der Stadt.

Immer noch ist die Freie Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln für Obdachlose, Sozialhilfeem­pfängerInnen und AsylwerberInnen zentrales Thema, weil nach wie vor nicht erreicht. Aber auch gegen die zunehmende Reglementierung durch Wegweisungen unerwünschter Personen, Schikanen gegen StraßenmusikerInnen und Anti-Bettelei-Verordnungen richten sich Aktionen. Kritik am gesetzlichen und behördlichen Umgang mit den Menschen am Rand der Gesellschaft verbindet viele Anliegen des F13 Netzwerks. Auch die rassistischen Kampagnen die zum Beispiel mit der „Dealer-Paranoia“ gegen AfrikanerInnen in Wien geführt werden sind Thema von F13.

Durch die Verschränkung von selbstorganisierten Betroffenen-Initiativen, soziale(politis­chen) Aktivistinnen und KünstlerInnen entstehen spannende, witzige, verstörende Interventionen im öffentlichen Raum, die beitragen, Ausgrenzung als einen sozialen Vorgang zu begreifen, der die Drinnen und die Draußen – wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise – zurichtet zu (er)tragen was ist.

Damit’s so nicht bleibt: halten Sie die Augen offen nach der schwarzen Katz‘!