KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Nationalfeiertag: 1943-2013

Ohne dem Engagement der Kommunist*innen im antifaschistischen Widerstand gäbe es Österreich heute nicht …

Von Michael Graber (26.10.2013)

Am 1. November 1943 fassten die drei Allierten der Antihitlerkoa­lition, die USA, Grossbritannien und die Sowjetunion in Moskau den historischen Beschluß über die Wiederherstellung Österreichs als souveränen, unabhängigen Staat. In dieser Moskauer „Deklaration über Österreich“ hielten die Allierten als Kriegsziel fest, „daß Österreich das erste freie Land, das der Hitlerschen Aggression zum Opfer gefallen ist, von der deutschen Herrschaft befreit werden muß.“ Die Allierten „betrachten den Anschluß, der Österreich aufgezwungen worden ist, als null und nichtig … Sie geben ihrem Wunsch Ausdruck, ein freies und unabhängiges Österreich wieder hergestellt zu sehen.“

Dieser Beschluß wurde nach der Niederlage der Hitlerarmee bei Stalingrad und noch vor der Errichtung einer zweiten Front in Europa durch die westlichen Allierten gefaßt. Und es war durchaus nicht selbstverständlich, daß es zu dieser Einigung über Österreich kam. Denn auf westlicher Seite gab es diverse Pläne der Schaffung irgend einer Art von Donaukonföderation, die auch Teile Süddeutschlands,Ost- und Südosteuropas umfassen sollte und auch auf sowjetischer Seite setzte sich der Gedanke der nationalen Selbständigkeit Österreichs erst schrittweise durch.

Dazu kam, daß Teile der österreichischen sozialdemokra­tischen Exilpolitiker am Ziel eines Großdeutschland, wenn auch eines „sozialistischen“ festhielten. Die nationalen Ziele des österreichischen antifaschistischen Befreiungskampfes wurden zunächst in erster Linie von der Kommunistischen Partei formuliert. Dafür steht das Werk des Kommunisten Alfred Klahr und der Aufruf der KPÖ vom 12. März 1938, der das österreichische Volk zum Widerstand gegen die Besetzung Österreichs durch die Hitlerwehrmacht aufrief.

Diese Orientierung erhielt durch die Moskauer Deklaration ihre internationale Fundierung und beflügelte den Widerstand in Österreich und im Exil. Denn in dieser Deklaration wurde auch erklärt, dass Österreich „für die Teilnahme am Krieg an der Seite Hitlers eine Verantwortung trägt, der es nicht entrinnen kann, und daß anläßlich der endgültigen Abrechnung die Bedachtnahme darauf, wieviel es selbst zu seiner Befreiung beigetragen haben wird, unvermeidlich sein wird.“

Dieser Kampf hat tausenden österreichischen KommunistInnen das Leben gekostet. Sie haben diesen Kampf in tiefster Illegalität, in den KZ's in Partisan*innen-Einheiten und im Exil geführt und die Überlebenden wurden nach Jahrzehnten mit einer mikrigen Medaille „bedankt“. Sie alle bilden auch heute den Stolz dieser Partei. Und ihnen verdanken wir, daß die KPÖ in diesen Tagen das 95. Jahr ihres Bestehens begehen und die heute Herrschenden bekämpfen kann.

Den Regierenden in Österreich nach 1945 war dieser Widerstand immer suspekt, er diente lediglich in den Verhandlungen über den Staatsvertrag als politisches Kleingeld, um die Moskauer Deklaration als erfüllt behandelt zu sehen. Mit der politischen Isolierung der KPÖ im Kalten Krieg wurde auch der kommunistische Widerstand in der Öffentlichkeit tabuisiert. Bis heute. Selbst noch 2013 auf der offiziellen Gedenkfeier anläßlich des 75. Jahrestags des Untergangs der Ersten Republik bezeichnete Bundespräsident Fischer diesen Tag zwar als Tag der Schande, erwähnte aber den Aufruf zum Widerstand und den vor allem von KommunistInnen getragenen Widerstand mit keinem Wort.

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