KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

KPÖ fordert: Strom und Gasbezug für alle Wohnungen sicherstellen

Eigenwerbung der Wiener Stadtwerke im Kundenmagazin 24-Stunden-für-Wien: "… Der Winter kann kommen! … Wien Energie macht die Wohnzimmer wohlig warm …"

Von KPÖ-PD (Wien) (22.12.2009)

Melina Klaus, Bundessprecherin der KPÖ wendet sich in einem offenen Brief (siehe unten) an die Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke. Klaus: “Wien Energie wirbt damit, für einen warmen Winter gerüstet zu sein. In der Chefetage vergisst man offensichtlich, dass auch heuer wieder hunderte Haushalte dunkel und kalt bleiben werden.” Im Dezember 2007 waren in Wien 2000 Haushalte ohne Energieversorgung. Auch nach dutzenden Telefonaten war es nicht möglich eine Zahl für das aktuelle Monat zu bekommen. Der Strom oder das Gas wird zwar an der Wohnungstüre abgesperrt, trotzdem haben die Vollzugspersonen nicht den Auftrag zu verifizieren, ob die Räume dahinter bewohnt sind. “Im sozialdemokratisch regierten Wien interessiert es die Energieversorger nicht ob von ihren Maßnahmen Menschen betroffen sind. Licht und Wärme entscheiden aber über die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben”, so Klaus weiter.

Die KPÖ fordert Wien-Energie auf, sofort mit den menschenunwürdigen sog. Leistungsunter­brechungen aufzuhören und den Bezug, wo er im privaten Bereich bereits eingestellt wurde, sofort und kostenlos wiederherzustellen.

Melina Klaus abschließend: “Eine kostenlose Energiegrundsiche­rung ist notwendig und im reichen Land Österreich finanzierbar. Wir fordern die Stadtregierung auf, sofort mit der Konzeptionierung zu beginnen.”

Offener Brief – Leistungsunter­brechungen

An Generaldirektorin Wiener Stadtwerke, Dr. Gabriele Payr

An Vorstandsdirektor KommR Ing. Mag. Helmut Miksits, Geschäftsbereich Wien-Energie

Sehr geehrte Frau Generaldirektorin, sehr geehrte Damen und Herren,

in der jüngsten Ausgabe Ihres Kundenmagazins „24 Stunden für Wien“, schreiben Ihre MitarbeiterInnen unter der Überschrift „Der Winter kann kommen“ unter anderem:

„… Da ist es schön, wenn man sich in der warmen Wohnung zurücklehnen kann. Wien ist auf die kalte Jahreszeit vorbereitet.“

Weder diese Ansage noch das weihnachtlich beleuchtete Wien passen dazu, dass auch heuer wieder hunderte Haushalte*) ohne Strom und Gas sein werden, weil sich die BewohnerInnen Licht und Wärme nicht leisten können. Die KPÖ geht davon aus, dass eine kostenlose Energieversorgung für Haushalte – eine „Energiegrundsiche­rung“ durch das gratis zur Verfügung stellen eines notwendigen Sockelbetrages – im reichen Land Österreich leistbar und notwendig ist.

Strom und Wärme entscheiden über die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Wie etwa sollen Kinder Hausaufgaben erledigen, wenn sie in dunklen Wohnungen leben müssen. Wie sollen Menschen gesund bleiben oder werden, wenn sie in kalten Wohnungen schlafen müssen.

Als Mindestleistungen die sofort umsetzbar sind, fordert die KPÖ Wien-Energie daher auf,

die menschenunwürdigen sog. „Leistungsunter­brechungen“ für Haushalte sofort einzustellen.

den Strom- und Gasbezug, wo er im privaten Bereich aktuell eingestellt ist, sofort kostenlos wiederherzustellen.

Mit freundlichen Grüßen, Melina Klaus, Bundessprecherin der KPÖ

*) im Dezember 2007 waren 2.000 Haushalte in Wien betroffen – eine aktuelle Zahl ist nicht aufzutreiben. Im sozialdemokra­tischen Wien, wird der Strom/das Gas abgestellt ohne zu verifizieren, ob die betroffen Wohnungen bewohnt sind.