Antrag Nr. 6 – Patriarchale Strukturen

Antragsteller: KPÖ-Wien 2

?Abstimmung: Mehrheit pro, 6 kontra, 10 Enthaltungen

In der Diskussion zum Beschluss-Entwurf „Betriebssystem wechseln. Sich für eine solidarische Gesellschaft in Bewegung setzen“ zum 35. Parteitag fiel uns folgende Passage auf:

„SOLIDARISCHE GESELLSCHAFT HEISST […] Überwindung aller patriarchaler Strukturen: …“

Dazu merken wir folgendes an: Wir werden hier wieder eine Parteileitung wählen, die zwar nach den Inhalten als antipatriarchal und feministisch definiert, in ihrer Struktur aber sehr wohl in schöner alter Tradition in hierarchischen Ebenen organisiert ist: Eine zwar nicht so benannte, aber vorhandene Spitze, entschärft durch Besetzung durch 2 Personen, einen Bundesausschuss als quasi „inneren Kreis“, als nächste Ebene folgt dann der Buvo, in weiterer Folge die Landes- Bezirks und Grundorganisa­tionen.

Parallel dazu erleben wir als antipatriarchalisch erscheinende Inhalte: Die immer wieder stattfindenden AktivistInnen­konferenzen stellen für uns einen hervorragenden Ansatz für alternativ zur Leitungsstruktur stattfindende Parteiarbeit dar. Auch der Anspruch der KPÖ, den Feminismus als Grundpfeiler zu betrachten lädt unserer Ansicht nach dazu ein, sich in den Parteistrukturen von den üblichen an einer „Männerwelt“ orientierten Modellen wegzuentwickeln und sich so noch mehr von herkömmlichen Parteien abzuheben.

Die BO KPÖ Leopoldstadt stellt in diesem Zusammenhang folgenden Antrag: „Der Parteitag möge die Partei dazu ermuntern, unter möglichst breiter Beteiligung alternative Modelle einer Parteistruktur zu entwerfen, zu diskutieren und eventuell auszuprobieren, um die Struktur der Partei langfristig dem Ziel „Überwindung aller patriarchalen Strukturen“ anzupassen, und zwar unter Beachtung und Nutzung feministischer Theorien und Ansätze.“