POSITIONEN & THEMEN
Von Bundesvorstand der KPÖ (29.12.2006)
Broschüre des Bundesvorstandes der KPÖ zum Thema: Existenzsichernde Arbeit und Grundeinkommen für Alle. Ein beschäftigungs- und sozialpolitisches Konzept der KPÖ.
Die KPÖ fordert das bedingungslose, existenzsichernde Grundeinkommen.
Weil das alleine aber zu wenig ist, haben wir rundum ein Paket an Maßnahmen formuliert, das auf die Themen Finanzierbarkeit und Arbeitsplatzsituation eingeht.
Die folgenden Themen werden in der jetzt vorliegenden Broschüre ausführlich beschrieben.
Grundeinkommen:
Immer mehr Menschen sind arm trotz Arbeit. Beim AMS sind deutlich mehr Arbeitslose als offene Stellen gemeldet. Die Mittel ein Grundeinkommen zu finanzieren wären vorhanden, was fehlt ist der politische Wille dazu. Ein Grundeinkommen ermöglicht es erst, Visionen über ein Leben ohne Arbeitszwang zu denken.
Arbeitsplätze:
Vor allem Frauen wissen – es geht uns nicht die Arbeit aus, sondern deren Bezahlung. Durch eine radikale Verkürzung von Lebens- und Wochenarbeitszeit kann vorhandene Arbeit aufgeteilt werden. Gesellschaftlich sinnvolle, finanziell und versicherungsmäßig vollwertige Arbeitsplätze sind im sozialen, kommunalen, kulturellen, bildungs- und Infrastrukturbereich zu schaffen.
Umverteilung:
In einem der reichsten Länder der Erde ist das Geld für die geforderten Maßnahmen vorhanden. Es muß nur geholt werden. Etwa durch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und die Wiederanhebung des Spitzensteuersatzes, die Besteuerung spekulativen Kapitals, die Einführung einer Wertschöpfungsabgabe, die Eintreibung der Steuerschulden und ausständigen Sozialversicherungsabgaben bei den Unternehmern, …
Mirko Messner, Bundessprecher der KPÖ,
Slawist, beschäftigt im slowenischen Wissenschafts- und Kulturbereich:
Wir werden unsere Verantwortung als einzige systemkritische linke Partei wahrnehmen. Weil Liberalisierung, Flexibilisierung oder Rationalisierung das Arbeitsregime umkrempelt und prekäre Arbeitsverhältnisse schafft. Es werden die Biographien ganzer Bevölkerungsschichten in Mitleidenschaft gezogen und gebrochen, sie werden aus Kontinuitäten hinausgeworfen. Wenn ein Gesundheitssystem privatisiert worden ist, also Gewinn zu machen hat, sind bereits viele Menschen daran erkrankt oder gestorben. Wenn ein Bildungssystem marktwirtschaftlichen Kriterien unterworfen wird, sind die Bildungschancen vieler Menschen zerstört. Wenn Einrichtungen der Daseinsvorsorge Profit abwerfen müssen, sind viele Menschen aus dem System der Daseinsvorsorge hinausgeworfen und erleiden nachhaltigen Schaden.
Melina Klaus, Bundessprecherin der KPÖ,
Pädagogin, berufstätig im Bereich der Mädchenbildung:
Auch wenn wir in unserer Politik dem Grundeinkommen den Vorrang geben, wollen wir mit den Kräften in der Arbeiterkammer und den Gewerkschaften, die auf Modelle der Grundsicherung setzen, den Dialog führen und gemeinsam handeln. Wir fordern sie aber auch auf, die mit ihren Grundsicherungsmodellen verbundenen, sofort zu realisierenden Maßnahmen unverzüglich auf die Tagesordnung zu setzen!