POSITIONEN & THEMEN
Von Pressemitteilung der Initiativgruppe (30.6.2010)
Europäische Initiative fu?r ein bedingungsloses Grundeinkommen am 17. Juni 2010 gestartet
Am 17. Juni 2010, an dem Tag, an dem der Europäische Rat in Bru?ssel tagt, starten
die Netzwerke Grundeinkommen Deutschland, Österreich und Schweiz sowie Attac
Deutschland, AG Genug fu?r Alle, und Attac Inhaltsgruppe Grundeinkommen
Österreich eine Europäische Initiative zur Einfu?hrung des bedingungslosen
Grundeinkommens fu?r alle Bewohner/innen Europas, welches jeder und jedem die
Existenz sichern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen soll.
Der erste Schritt besteht in der Sammlung von Unterstu?tzererklärungen der
Bu?rger/innen Europas fu?r ein Grundeinkommen auf den Webseiten der o. g.
nationalen Grundeinkommens-Netzwerke und deren Zusammenzählung auf der
Webseite der Europäischen Initiative .
Es werden weitere Grundeinkommensnetzwerke in Europa um Mitarbeit in der
Initiativgruppe gebeten.
Ein zweiter Schritt könnte in Form einer EU-Bu?rgerinitiative erfolgen, zu deren
Unterzeichnung dann die Bu?rger/innen der EU gebeten werden.
Der 17. Juni 2010 ist bewusst als Tag des Startes der Initiative gewählt worden, weil
an diesem Tag der Europäische Rat in Bru?ssel auch die Ziele der Bekämpfung der
Armut in Europa bis 2020 diskutiert und beschließt. Dies ist ein wichtiges Ereignis im
Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung.
Die Initiator/innen der Initiative sehen in dem Grundeinkommen einen wirksamen
Beitrag zur Bekämpfung der Armut. "Die Höhe des Grundeinkommens soll
mindestens die Einkommensarmutsgrenze nach EU-Standard im jeweiligen Land
betragen. In Deutschland wären das u?ber 913 Euro fu?r jeden Erwachsenen", erklärte
Ronald Blaschke vom Netzwerk Grundeinkommen Deutschland. "Stigmatisierungen
und Ausgrenzungen von Armen aus dem Leistungsbezug , wie sie mit den jetzigen
bedu?rftigkeitsgepru?ften Sozialtransfers verbunden sind, wu?rden mit dem
Grundeinkommen auch endlich abgeschafft. Eine Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben wäre fu?r alle möglich."
Albert Jörimann von BIEN-Schweiz hält fest: Die Schweiz ist zwar kein EUMitgliedstaat, aber wir unterstu?tzen die gesamteuropäischen Initiativen und streben
auch fu?r unser Land die Einfu?hrung eines Grundeinkommens gemäss den genannten
Kriterien und Standards an.
Klaus Sambor von der Attac-Inhaltsgruppe Grundeinkommen und dem Netzwerk
Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt BIEN Austria meint, dass ein
bedingungsloses Grundeinkommen ein Baustein ist im Transformationsprozess mit
dem Ziel, ein Gutes Leben fu?r Alle zu schaffen. Es soll als Sofortmaßnahme noch
im derzeitigen System eingefu?hrt werden und muss von gesellschafts-, wirtschaftsund
bildungspolitischen Maßnahmen begleitet werden. Es ist ein Schritt in Richtung
einer Gesellschaft, in der die Menschen frei von Existenzängsten selbstbestimmt
leben und tätig sein können.
Die Weltwirtschaftskrise ist noch lange nicht vorbei und die ökologische Krise
verschärft sich täglich. Angesichts dessen werden weltweit dramatische Umbauten
der Produktions-, Welthandels- und Sozialstruktur notwendig sein. Die können nur
mit der demokratischen Zustimmung der Menschen geleistet werden. Um diese
notwendige Unterstu?tzung zu erhalten, sind materielle Sicherheit und öffentliche
Daseinsvorsorge zentrale Voraussetzungen. Beides leistet ein bedingungsloses
Grundeinkommen, sagte Hardy Krampertz vom bundesweiten Koordinationskreis
Attac Deutschland.
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