KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Zeittafel zum Leben Antonio Gramscis

(23.1.2016)

1891 Antonio Gramsci wird in Ales (Cagliari) als viertes von sieben Kindern geboren.
1903 – 1905 Nachdem er im Sommer 1902 die Volksschule abgeschlossen hat, ist er wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten der Familie gezwungen zwei Jahre im Katasteramt von Ghilarza zu arbeiten. Er lernt im Selbststudium weiter.
1908 – 1911 Nachdem er die mittlere Reife abgelegt hat, Besuch des Gymnasiums. Erste politische Kontakte mit der Sozialdemokra­tischen Partei
1911 Abiturprüfung
1911 Immatriku­lation an der Philosophischen Fakultät der Universität Turin.
1912 Besuch von Vorlesungen über Sprachwissenschaft und italienische Literatur
1913 Beitritt zur Sektion der Sozialistischen Partei in Turin
1914 Beteiligung an den Demonstrationen der radikalen Arbeiter- und Studentengruppen in Turin. Eingreifen in die Debatte über die Position der Sozialistischen Partei zum Krieg.
1915 Abbruch des Studiums. Regelmäßige Mitarbeit an der Zeitung „Grido del popolo“. Eintritt in die Redaktion des „Avanti“.
1917 In mehreren Artikeln für den „Grido del Popolo“ über die russischen Revolution weist er auf Lenin hin und hebt die sozialistische Tendenz der revolutionären Bewegung hervor. Nach dem Arbeiteraufstand (23. – 26.8.) und der folgenden Festnahme der führenden Sozialisten Turins wird Gramsci Sekretär der Provisorischen Exekutivkommission der Turiner Sektion und de dacto der Leiter des „Grido del popolo“. Er kommentiert die Machtergreifung der Bolschewiki mit dem Artikel „Die Revolution gegen das ‚Kapital’“, der im Dezember in der Mailänder Ausgabe des „Avanti“ erscheint.

1918 Im Oktober stellt der „Grido del popolo“ mit einem Abschiedswort Gramscis das Erscheinen ein. An seine Stelle tritt die Turiner Ausgabe des „Avanti“
1919 April: Gramsci, Tasca, Umberto Terracini und Togliatti beschließen, die Zeitschrift „L’ Ordine Nuovo, Rassegna settimanale die culure socialista“ ins Leben zu rufen. Gramsci wird Redaktionssekretär. Die erste Nummer erscheint am 1. Mai mit dem Motto: „Bildet euch, denn wir brauchen alle eure Klugheit. Bewegt euch, denn wir brauchen eure ganze Begeisterung. Organisiert euch, denn wir brauchen eure ganze Kraft. Im Juni begründet Gramsci mit dem Artikel „Arbeiterdemo­kratie“ die Bildung der Fabrik-Arbeiterräte als Zentren proletarischen Lebens und Organe der Macht.
5 – 8. Oktober: Der Parteitag von Bologna beschließt den Beitritt des PSI zur Kommunistischen Internationale, wozu es aber auf Grund der 1920 von der Kommunistischen Internationale beschlossenen „21 Punkte“ für den Beitritt nicht kommt.
1. November: Die Vollversammlung der Turiner Sektion der Metallarbeiter­gewerkschaft (Fiom) billigt das Prinzip der Einführung von Fabriksräten durch Wahl von Abteilungskomis­saren. Am 8.11. veröffen­tlicht der „L’ Ordine Nuovo“ das Programm der Abteilungskom­missare.
1920 April: Generalstreik in Turin. Der von der CGL und dem PSI nicht gebilligte Streik bleibt auf Turin beschränkt und endet mit einem Sieg der Industriellen. September: Gramsci beteiligt sich an der Bewegung der Fabriksbesetzungen
28. – 29. November: Er nimmt an der Gründung der kommunistischen Fraktion des PSI teil
1921 1. Januar: In Turin erscheint die erste Ausgabe der Tageszeitung L’Ordine Nuove
21. Januar Gründung der Kommunistische Partei Italiens. Sektion der Dritten Internationale. Gramsci wird Mitglied des Zentralkomitees.
1922 Juni: Er wird in das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale aufgenommen. Aufenthalt in einem Sanatorium in der Nähe Moskaus, wo er im September 1923 Julia Schucht kennenlernt.
1– 4. Oktober: Der 19. Parteitag des PSI schließt die reformistische Strömung aus und bekräftigt seine Zugehörigkeit zur Kommunistischen Internationale.
28. Oktober Faschistischer „Marsch auf Rom“

1923 Gramsci übersiedelt nach Wien, wo er im Haus Josef Freis, dem Generalsekretär der KPÖ wohnt und an der Balkankonferenz der KI teilnimmt.
August: Bordiga und Grieco treten aus dem ZK der KPI aus.

1924 Gramsci wird im Wahlkreis Veneto zum Abgeordneten gewwählt.
12. Februar: In Mailand erscheint die erste Ausgabe der „Unita“
12. Mai: Er kehrt nach zweijähriger Abwesenheit nach Italien zurück.
10. Juni Ermordung des sozialistischen Abgeordneten Mateotti

1925 Verschärfung der Auseinandersetzung mit Bordiga

1926 Januar: 3. nationaler Parteitag der KPI in Lyon, auf dem Gramsci den politischen Bericht erstattet.
Oktober: Gramsci schickt im Namen des Politbüros einen Brief an das ZK der KPdSU, in dem er seine Kritik an den Flügelkämpfen innerhalb der sowjetischen KP ausdrückt.
8. November: In Folge der vom faschistischen Regime angewandten „außerordentlichen Maßnahmen“ wird Gramsci unter Verletzung seiner parlamentarischen Immunität festgenommen. Es werden ihm fünf Jahre Verbannung auferlegt und er wird auf die Insel Ustica gebracht.

1927 Jänner/F­ebruar: Verlegung in das Mailänder Gefängnis San Vittore.
Gramsci erfährt von der Erkrankung seiner Frau.
Mai: Um sich aus der Nähe um ihn kümmern zu können, zieht seine Schwägerin Tatjana nach Mailand

1928 Vor dem Sondergerichtshof in Rom beginnt am 28. Mai der Prozess gegen Gramsci und die Führungsgruppe der KPI. Am 4. Juni wird er zu 20 Jahren, 4 Monate und 5 Tage Haft verurteilt.
19. Juli: Gramsci trifft nach zwölftägiger Reise im Sondergefängnis von Turi (Bari) ein.

1929 Januar: Er erhält die Erlaubnis im Gefängnis zu schreiben. Am 8. Februar macht er die ersten Notizen und Aufzeichnungen im ersten der Gefängnishefte. (Bis November 1933 werden einundzwanzig sein.)
Dezember: Tatjana zieht nach Turi

1930 Gramscis Gesundheitszustand verschlechtert sich.
1932 Gramsci schreibt an Tatjana: „Ich bin an einem solchen Punkt gelangt, dass meine Widerstandskräfte kurz vor dem völligen Zusammenbruch stehen, ich weiß nicht mit was für Konsequenzen.“
1933: Das Ministerium erlaubt einem Ersuchen Tatjanas entsprechend, dass Gramsci von einem Vertrauensarzt untersucht wird, Dieser erklärt: „Gramsci wird in den gegenwärtigen Bedingungen nicht mehr lange überleben können.“ Diese Erklärung wird im Mai unter anderem von der „Humanité“ veröffentlicht. In Paris konstituiert sich ein Komitee für die Freilassung Gramscis.
7. März: Schwere gesundheitliche Krise Gramscis.
Oktober: Gramsci wird von Turi zeitweilig in die Krankenabteilung des Gefängnisses von Civitavecchia verlegt. Von dort wird er am 7. Dezember in die Klinik von Dr. Cusumano nach Formio gebracht.

1934 Internationale Kampagne für die Freilassung Gramscis
Am 25. Oktober wird die Verordnung für die Freilassung auf Bewährung erlassen.

1937 April: Nach Ablauf der Bewährung erlangt Gramsci seine formelle Freiheit wider. Am Abend des 25. April erleidet er eine Hirnblutung. Zwei Tage später stirbt er.


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