PARTEI
(17.7.2020)
Manfred Mugrauer: Die Politik der KPÖ 1945–1955. Von der
Regierungsbank in die innenpolitische Isolation
Göttingen: V&R unipress 2020 (Zeitgeschichte im Kontext, Bd. 14),
833 Seiten, 78 Euro
Im ersten Nachkriegsjahrzehnt verfügte die KPÖ
über den größten Einfluss auf die politische Entwicklung Österreichs.
Aufgrund der Schlüsselstellung der sowjetischen Besatzungsmacht und infolge
ihrer Rolle im antifaschistischen Widerstand war die KPÖ an der ersten
Regierung der Zweiten Republik als gleichberechtigte Partnerin von SPÖ und ÖVP
beteiligt. Nach den Novemberwahlen 1945 entwickelte sie ihre Politik im
Spannungsfeld von Regierung und Opposition, im Lavieren zwischen »konstruktiver
Staatspartei« und Konfrontation mit den beiden Großparteien. Angesichts des
Kalten Krieges und des antikommunistisch geprägten politischen Klimas wurde die
KPÖ in die Isolation gedrängt. Als die Partei im November 1947 aus der
Regierung ausschied, hatte sie sich zu einer Außenseiterin im österreichischen
Parteiensystem gewandelt. Ab 1947 konzentrierte sich die KPÖ auf
außerparlamentarische Aktivitäten und profilierte sich als Hauptkraft gegen
die kapitalistische Restauration.
Dr. Manfred Mugrauer ist Mitarbeiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) in Wien und wissenschaftlicher Sekretär der Alfred Klahr Gesellschaft.
„Manfred Mugrauers Buch über die Politik der KPÖ in den Jahren 1945 bis 1955 ist ein höchst innovativer Beitrag zur kritischen Parteiengeschichte der Zweiten Republik.“ (aus dem Vorwort von Oliver Rathkolb)
„Mugrauers Arbeit basiert auf einer akribischen Auswertung der derzeit verfügbaren Archivquellen und der Literatur zur KPÖ. Das Ergebnis ist eine trotz des Umfangs gut lesbare Geschichte der Partei in diesem entscheidenden Jahrzehnt.“ (Simon Loidl in „junge Welt“, 4.5.2020)
Zu beziehen im Buchhandel oder unter: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/…oe-1945-1955