KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Symposium Österreich 1938-2018

(2.3.2018)

Der Opfer/Täter-Diskurs und der österreichische Widerstand

10. März 2018, 10 – 17 Uhr
Eintritt frei
Büchertisch von der Librería Utopía – radical bookstore vienna

Im März jährt sich der mit Gewalt vollzogene „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich, infolge dessen das nationalsozia­listische Terrorregime auf unser Land ausgedehnt wurde, zum 80. Mal. Die aus Anlass der Waldheim-Affäre begonnene Debatte führte zur Schlussfolgerung, dass sich die Österreicher_innen nicht nur als Opfer- sondern auch als Täter_innen im Hinblick auf die Verbrechen des Nationalsozialismus Reichs sehen müssen.
Die Problematik ist allerdings komplexer, als dass sie sich auf den Gegensatz von Opfern und Täter_innen reduzieren ließe. Der wichtigen, neuen Sensibilität gegenüber der Täter_innenschaft fiel vielfach die öffentliche Beachtung des österreichischen Widerstands zum Opfer, obwohl dieser bei der Errichtung der Zweiten Republik Österreich eine essentielle Rolle spielte.
Diese Debatte wieder aufzunehmen, erscheint heute umso notwendiger, als seit Dezember der Deutschnationa­lismus in Gestalt der FPÖ in der Regierung sitzt. Damit gewinnen Fragen des Selbstverständnis­ses Österreichs und der Interpretation seiner Geschichte eine dringende aktuelle politische Bedeutung. Sich dieser Herausforderung stellen, will sich ein Symposium am 10. März in Wien.

Programm
Eröffnung
Barbara Steiner (Politikwissen­schaftlerin, transform! europe)

Winfried Garscha (Historiker, DÖW)
Der Weg zum März 1938

Gerhard Baumgartner (Wissenschaftlicher Leiter des DÖW)
Der österreichische Widerstand

Claudia Kuretsidis-Haider (Historikerin, DÖW)
Entnazifizierung und Nachkriegsjustiz

Tamara Ehs (Politikwissen­schaftlerin, Wien, Salzburg)
Entnazifizierung und Ent-Faschisierung: Abbruch und Scheitern

Panel 1:
Wie wir heute über den Widerstand reden
Sissi Luif (Historikerin, Wien), Elisabeth Holzinger (Filmemacherin, Wien), Nina Horaczek (Journalistin, Wien), Sarah Pansy (Junge Grüne)
Moderation: Florian Birngruber (KPÖ)

Mittagspause

Mario Kessler (Historiker, Berlin)
Nach dem „Anschluss“ und dem Pogrom: Deutsche und österreichische Kommunisten – ihre Flucht in die Vereinigten Staaten.

Sr. Ruth Beinhauer
„Ultrakonträre Anschauungen“? Sr. Restituta Kafka und ihre kommunistischen Mitgefangenen

Bernhard Weidinger (DÖW)
Die FPÖ und der Rechtsextremismus

Walter Baier (transform! europe)
Die reaktionäre Rebellion – Rechtsradikalismus und Nationalismus in Europa

Panel 2:
Europa zwischen Neoliberalismus und Nationalismus
Joanna Gwiazdecka (RLS, Prag), Samuel Seitz (Junge Linke), Regina Gruber (Diem25), Joachim Tischler (Europäische Linke)
Moderation: Peter Fleissner (transform-at)

Schlussbemerkungen
Mirko Messner (Bundessprecher der KPÖ)

Eine Veranstaltung von
transform!at Verein zur Förderung linker Diskurse und Politik
Rote Denkfabrik
Junge Grüne
Junge Linke


10.03.2018 10:00 h bis 17:00 h
Brick-5, Herklotzgasse 21, 1150 Wien

Volksstimme - Politik & Kultur - Zwischenrufe links

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