KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Von Solidargemeinschaften und anderen, die es werden sollten

Von Heidi Ambrosch (1.7.2011)

„Europa“ freut sich, „die Griechen“ haben die harten Einsparungen akzeptiert – so der Tenor der Medien. Noch vor wenigen Tagen konnte man lesen, dass 80 Prozent der GriechInnen das Sparpaket ablehnen und der anhaltende Protest unterstreicht diese Haltung.

155 griechische ParlamentarierInnen sind nicht „die Griechen“. Und wer ist das Subjekt Europa, das sich da angeblich freut? Sicher nicht die PortugiesInnen, denen ein ähnliches Paket von der „Solidargemein­schaft Eurozone“ aufgepresst wurde. Oder die IrInnen, die Kürzungen ihrer Löhne und Sozialleistungen hinnehmen mussten. Wir wissen auch in Spanien und Italien protestieren viele gegen die Sparpakete.

Frau Merkel freut sich, Europapolitike­rInnnen freuen sich, worüber und worauf ist die Frage. Dass sie nun die eigenen BürgerInnen auf weitere Belastungen einschwören können?

Den Solidargemein­schaften der Banken und der Börsenspekulan­tInnen, die nur die Potenzierung ihres Reichtums durch globale Beutezüge, Betrug und Enteignung kennen und deren schmutziges Geschäft in den EU-Gremien umgesetzt wird, sollte die Solidargemeinschaft jener entgegen gesetzt werden, deren Lebenszusammenhänge dadurch immer prekärer werden.

Weder „die GriechInnen“ noch „die ÖsterreicherInnen“ haben über ihre Verhältnisse gelebt, es sind die ungerechten Verteilungspo­litiken, die zur Krise des Euros geführt haben. Die Millionäre und Milliardäre befinden sich weiterhin im Aufwind.