POSITIONEN & THEMEN
Von: Josef Iraschko (20.9.2015)
Aus gegebenem Anlass zur Flüchtlingstragödie: Bezirkspolitik auf
Tauchstation!
Wenn wir uns ernsthaft fragen wollten, wie es zu den großen
Flüchtlingsströmen gekommen ist, dann lässt sich feststellen:
Erstens: Der gesamte arabische Raum wurde durch eine aggressive US-Politik, mit tatkräftiger Unterstützung bzw. stiller Duldung der EU und dem angeblich neutralen Österreich, gezielt politisch und wirtschaftlich destabilisiert.
Und Zweitens:
Die Aneignung und Sicherung von
Ölquellen war ein wichtiges Ziel. Die politische Erpressung Libyens, des Irak
und Syriens ein weiteres.
Ungeachtet der dortigen Systemfragen sollte die im Westen vorherrschende
ökonomistische „Demokratie“ herbeigebombt werden. Auch das sogenannte
neutrale Österreich hat dabei im Schlepptau der deutschen Politik eine
äußerst unrühmliche Rolle gespielt.
Europa trägt die Folgen und Mitschuld
. Ob sich diese Geo-Politik der USA
nicht in Wirklichkeit gegen den wirtschaftlich starken Konkurrenten EU richtet,
mag dahingestellt sein. Fakt ist: Die Menschen in den betroffenen Gebieten haben
keine Überlebenschancen mehr und deshalb flüchten sie vor Terror, Mordbanden
und wirtschaftlicher Not in das relativ nahe und sicher scheinende Europa, meist
auch noch ausgeplündert von organisierten Verbrecherbanden (Schleppern).
Und hier wird ihnen deutlich zu verstehen gegeben: Ihr seid nicht
willkommen.
Fragt sich nur: Warum hat Europa keinen Protest und
Widerstand gegen die Bombenpolitik der USA eingelegt und diplomatische Wege
vorgeschlagen, sondern mitgeholfen? Den Herrschenden Europas musste doch von
Anfang an klar gewesen sein, was da langfristig auf Europa zukommt.
Solidarität und Hilfe ist notwendig!
Die Flüchtlingsströme als Ergebnis
dieser Politik sind nicht aufzuhalten, egal wie sehr von den Rassisten aller
Parteien gehetzt wird. Europa und damit auch Österreich bleibt als Ergebnis
seiner feigen Strategie nichts anderes übrig, als Geld und Wohnmöglichkeiten
in großer Zahl zur Verfügung zu stellen. Die USA sind weit weg, sie reiben
sich die Hände über die wachsenden Schwierigkeiten vor allem in Westeuropa.
Dem rassistische Mob bietet sich ein unerschöpfliches Gebiet der Manipulation
und Gehirnwäsche.
PolDi meint: Die offizielle Bezirkspolitik schweigt, findet nicht einmal den Weg zu einer Solidaritätserklärung. Im Gegensatz dazu gibt es eine Menge privater Initiativen, die sich von der populistischen Hetze nicht abhalten lassen und aktiv helfen. So hat z.B. das „Werkl im Goethehof“ mit Hilfe engagierter Pädagog*innen und mit Unterstützung von KPÖ & PolDi einen sehr gut besuchten kostenlosen Deutschkurs eingerichtet.
Josef Iraschko, ist KPÖ-Bezirksrat in der Leopoldstadt und Kandidat für Wien Anders