POSITIONEN & THEMEN
(26.3.2017)
… um zu verdecken, dass hinter dem Fressnapf die Hundehütte eingerissen wird.
Der Bundesvorstand der KPÖ beschäftigte sich vor allem mit der
innenpolitischen Situation nach dem Update des Regierungsabkommens zwischen SPÖ
und ÖVP. Mirko Messner, Bundessprecher der KPÖ fasst dazu zusammen: Nimmt man
zu den sozialen Grausamkeiten der Bundesregierung die sozialpolitischen
Entscheidungen in den Ländern dazu, muss man festhalten, dass es sich hier
nicht um zufälliges zeitliches Zusammentreffen von Maßnahmen sozialer
Grausamkeiten handelt. Im Gegenteil fand eine radikale, nachhaltig angelegte
Weichenstellung nach rechts statt. In immer rascherem Tempo werden soziale
Errungenschaften abgerissen. Damit passt sich Österreich in eine europäische
Landschaft ein, die sich weiter zum Schaden der Lohnabhängigen und prekär
Lebenden verändert.
Das Regierungsübereinkommen trägt eine eindeutig schwarz-blaue Handschrift
mit verschwindenden roten Einsprengseln. Fast alle budgetrelevanten Vorhaben
entlasten oder fördern Unternehmen. Lediglich die Orientierung auf einen
Mindestlohn – der allerdings unter der von der Gewerkschaft geforderten Höhe
liegt – würde Vorteile für etliche Beschäftigte und
TeilzeitarbeiterInnen bringen. Das Kapitel „Sicherheit und Integration“
fasst die menschenverachtende Politik von Kurz, Sobotka, Doskozil und Strache in
einem Programm zusammen.
Mirko Messner: „Um all diese für die Mehrheit der Bevölkerung überwiegend negativen Entwicklungen zu überdecken, hat sich die Kommunikation der Regierung auf die antihumanen und zum Teil menschenrechtswidrigen Maßnahmen gegen Flüchtlinge konzentriert. Während sich der Boulevard tagelang über den Hundeknochen Burkaverbot hermachte, wird dahinter die Hundehütte abgerissen. An Positivem vom Plan A von Herrn Kern – wie einer Arbeitszeitverkürzung oder der Wertschöpfungsabgabe – ist nichts übrig geblieben.“
Mit wenigen Maßnahmen kann die Bundesregierung die beklemmende soziale Lager zigtausender Menschen in Österreich sofort verbessern. Die KPÖ wird bundesweit politischen Druck für Wohnbau in öffentlicher Hand, für Mieten-Obergrenzen, für leistbares und zeitgemäßes Wohnen entwickeln.
- -- – Hintergrund – -- -
Wesentliche Maßnahmen des Regierungsabkommens noch einmal
zusammengefasst
Das Kapitel Zukunft der Arbeit und des Standorts listet folgende
Entlastungsmaßnahmen auf Kosten der Steuerzahler auf:
Im Kapitel Bildung ist die Studienplatzfinanzierung vorgesehen, das heißt die Anpassung der Zahl der Studierenden an die Zahl der finanzierten Studienplätze, statt umgekehrt.
Positiv ist das zweite verpflichtende gratis Kindergartenjahr, allerdings ohne weitere Angaben zur Finanzierung (aus dem Finanzausgleich?) und die Ausstattung der Schulen mit digitaler Hardware.
Langfristig gefährlich ist die Öffnung des genossenschaftlichen gemeinnützigen Wohnbaus für privates Kapital