KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Prominente Katholiken für "klare Abgrenzung zur FPÖ"

(22.5.2009)

FP-Propaganda widerspricht „in wesentlichen Elementen dem Geist des Evangeliums“ – Unterzeichner der Erklärung sind u.a. KAÖ-Präsidentin Derschmidt, Vertreter der Frauen- und Männerorden und die Dekane österreichischer theologischer

Fakultäten

Die „klare Abgrenzung zur FPÖ“ ist eine „Bekenntnisfrage für Christen geworden“: Eine Gruppe prominenter Katholiken hat in einer Erklärung am Freitag „auf das Schärfste gegen eine Vereinnahmung des Christentums und seiner Symbole für die Parteipolitik der FPÖ“ protestiert, „deren Propaganda in wesentlichen Elementen dem Geist des Evangeliums Jesu widerspricht“. Die Unterzeichner appellieren an Christen und Christinnen der verschiedenen Konfessionen, „sich mit aller Kraft gegen eine Gewöhnung an eine Sprache und Politik des Hasses gegen ‚die Anderen‘ einzusetzen“.

Getragen wird der Aufruf von der Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Luitgard Derschmidt, von der Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, Sr. Kunigunde Fürst, von P. Erhard Rauch SDS, dem Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaf­ten, von den Rektoren der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger, und der Privatuniversität Linz, Michael Rosenberger, von Vizerektorin Christa Schnabl von der Universität Wien sowie von den Dekanen der Katholisch-Theologischen Fakultäten, Martin Jäggle (Wien), Jozef Niewiadomski (Innsbruck) und Rudolf Pacik (Salzburg). Weitere Unterzeichner sind die Sozialethiker Ingeborg Gabriel (Wien) und Kurt Remele (Graz), Abt Christian Haidinger von Stift Altenburg, die Theologen Ilse Kögler (Linz), Ernst Fürlinger (Krems) und der Publizist und Mitbegründer der „Plattform Christen und Muslime“, Paul Schulmeister.

In dem Aufruf werden Grundsätze des christlichen Glaubens mit der derzeitigen, vor allem im Zuge der anstehenden EU-Wahlen verfolgten Parteilinie der FPÖ kontrastiert. „Christen glauben an die gleiche Würde aller Menschen“, alle seien unabhängig von Nationalität, Religion, Geschlecht oder Hautfarbe Gottes Ebenbilder, heißt es in dem Text: „Der christliche Glaube ist deshalb unvereinbar mit Rassismus.“ Die FPÖ mache jedoch Stimmung gegen Menschen anderer Nationalität, Sprache, Religion und Hautfarbe und vertrete „eine offen rassistische Politik“.

Einen Gegensatz sehen die Unterzeichner auch in Bezug auf das Demokratiever­ständnis: Die katholische Kirche bekenne sich heute – nach einem langen Lernprozess – zur modernen Demokratie, in der die Religionsgeme­inschaften gleichberechtigt zusammenleben. Die FPÖ vertrete die „gefährliche Ideologie einer homogenen ‚christlichen‘ Volksgemeinschaft“, Andersgläubige und Andersdenkende seien demnach auszugrenzen.

Dem Judentum, dem „von Gott geliebten Volk des Bundes“ und auch dem Islam begegne die Kirche „mit Hochachtung“. Sie verurteile jeder Form von Judenfeindschaft und Antisemitismus und pflege seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil respektvollen Dialog mit dem Islam und anderen Religionen.

Die FPÖ vertrete dagegen „offen antisemitische Haltungen“ und schüre Konflikte mit der Israelitischen Kultusgemeinde. Und sie missbraucht nach Einschätzung der Unterzeichner des Appells – wie andere Parteien in Europa – eine verbreitete Angst gegenüber dem Islam für ihre politischen Zwecke.

Abschließend heißt es in dem Text: „Den Kern der Botschaft Jesu bildet die Liebe und Achtsamkeit für die Ausgegrenzten, für die an den Rand Gedrängten, für die Armen und Schwächsten der Gesellschaft.“ Die FPÖ jedoch „agitiert gerade gegen die Schwächsten in der Gesellschaft, die sich nicht wehren können, und gegen Menschen, die Hilfe brauchen“: Als Beispiel werden Asylbewerber genannt, die in Österreich das Grundrecht des Schutzes vor Verfolgung und Krieg in Anspruch nehmen.

Presseaussendung, KATHPRESS, 22.5.2009

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