POSITIONEN & THEMEN
(22.6.2009)
Den Medienberichten der letzten Wochen ist zu entnehmen, dass im Softwareentwicklungsbereich SIS der Siemens AG Österreich (ehemalige Siemens PSE) massive Personalabbaumaßnahmen bevorstehen. Nach Plänen der Firmenleitung soll etwa die Hälfte der derzeitigen Belegschaft ihren Arbeitsplatz verlieren. 3.500 MitarbeiterInnen hatte die PSE noch im Jahre 2003, in dem die Firmenleitung mit dem Personalabbau begann.
Geht die neuerliche Kündigungswelle durch, verbleibt (vorläufig) ein Rest von etwa 900 KollegInnen. Das bedeutet letztlich, dass Siemens seinen Forschungs- und Entwicklungsbereich in Österreich zusperren will. Hochwertige Arbeitsplätze, die mit hohen Förderungen ins Land geholt wurden, sowie hochqualifiziertes Wissen gehen dadurch verloren. Die Pläne der Firma bedrohen die Existenzen der Beschäftigten und ihrer Angehörigen. Das Unternehmen hat viele Jahre hohe Gewinne aus der Arbeitskraft gezogen, und schreibt nach wie vor Gewinne (für 2009 voraussichtlich 6,6 Mrd. Euro).
Der Betriebsrat bemüht sich, das Abbau-Vorhaben zu durchkreuzen. Neben zahlreichen Gesprächen auf verschiedenen Ebenen und einer Informationskampagne in den Medien macht er auch von arbeitsverfassungsmäßigen Rechten Gebrauch. Nach seinem Einspruch gegen die Wirtschaftsführung der Siemens AG Österreich sollen mit Hilfe der Sozialpartner und der staatlichen Wirtschaftskommission die Verantwortlichen im Unternehmen dazu gebracht werden, über innovative Lösungen als Alternative zu hunderten Kündigungen nachzudenken. Aktionen in den nächsten Tagen und Wochen sollen dieses Nachdenken anregen.
Am Dienstag, den 23. 06., findet eine Demonstration in Wien statt. Treffpunkt: 14.00 Uhr neben der Staatsoper (Kärntner Straße / Herbert von Karajan-Platz). Von dort wird über den Ring zum Parlament gezogen, um das eine Menschenkette gebildet werden soll. Vor dem Parlament findet die Schlusskundgebung statt.