KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Abschied von "mitbestimmung"

Von Michael Graber (28.1.2013)

Mit der Einstellung der Zeitschrift für "Demokratisierung der Arbeitswelt" wird künftig eine wichtige Stimme gegen die Verwerfungen des Neoliberalismus fehlen.

Nun ist die wirklich letzte und Abschiedsnummer von "mitbestimmung – Zeitschrift für Demokratisierung der Arbeitswelt"" erschienen, die seit 40 Jahren als Plattform linker Beiträge zur Entwicklung des Kapitalismus, zur Lage der Arbeitenden und der Gewerkschaften und zur Geschichte der Arbeiterbwegung gedient hat.

Zunächst am Rande der Sozialdemokratie gegründet entstand rund um die Herausgeber und Autoren Paul Habr und Peter Ulrich Lehner und in Verbindung mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) ein eigenes linkes Biothop, das Intellektuelle, Gewerkschafte­rInnen, BetriebsrätInnen, SozialistInnen verschiedener Colleur und auch zahlreiche kommunistische AutorInnen zusammenführte.

Zwar blieben die Gewerkschaftsnahen Themen immer ein Schwerpunkt der vierteljährlich erschienen Zeitschrift – Mitbestimmung war bis zur Verabschiedung des Arbeitsverfas­sungsgesetzes ein zentrales Thema in den Gewerkschaften – der Horizont der „mitbestimmung“ erfaßte aber mit der Zeit viele andere gesellschaftspo­litische Themen, die für die Arbeiterbewegung von zentraler Bedeutung waren und weiter sind.

So heißt es in der Abschiedsnummer: „Die mitbestimmung als Einheit von Arbeit und Wissenschaft war von dem Bestreben getragen, die kritische Grundlageninfor­mation, das Nachdenken über den Tag hinaus und die Diskussion des Grundsätzlichen zu pflegen. Sie wollte nicht Asche aufbewahren, sondern eine Flamme am Lodern erhalten. Wissend, dass die Geschichte kein Ende hat, war sie bestrebt, dem unsozialen Zeitgeist zu widerstehen und eine Stimme gegen Angepasstheit, Mitläufertum und Opportunismus sowie ein Sprachrohr für eine selbstbewusste ArbeiterInnen­bewegung, Demokratie, Entwicklungszu­sammenarbeit, Frieden, Gemeinwirtschaft, Geschwisterlichke­it, Kultur, Menschenrechte, Solidarität und Weltoffenheit, ein Leuchtsignal für Sozialismus in der Umnachtung durch den Neoliberalismus zu sein.“

Diese wichtige Stimme wird nun fehlen.

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