POSITIONEN & THEMEN
Von Doris Schlager (29.7.2008)
Seit Jahren steht die KPÖ leidgeprüften MieterInnen mit dem
MieterInnennotruf in Graz und dem MieterSelbsthilfeZentrum in Wien mit Rat und
Tat zur Seite. Nicht nur während der Wahlkämpfe wissen die engagierten
BeraterInnen, wo den MieterInnen der Schuh drückt.
Faymann und Häupl kämpfen jetzt mit dem Problem, dass die nächste
Indexanpassung, diesmal der Kategoriemieten, wahlkampftaktisch zu einem
ungünstigen Zeitpunkt erfolgen soll, zum 1. September. Das Verschieben der
Indexanpassung in die Zeit nach der Wahl löst aber keine Probleme, deren
Ursache in Wirklichkeit in einer Mietrechts"reform" einer großen Koalition von
1994 liegt. Für die Folgen der Einführung von Richtwertmieten und
Befristungen können sie aber niemand anderen als sich selbst verantwortlich
machen.
Dass die Mieten schneller steigen als die Inflation, liegt natürlich nicht
daran, dass sie mit der Inflation steigen, sondern an der Tatsache, dass
Neuvermietungen infolge dieser Gesetzesänderung so lukrativ für die
VermieterInnen geworden sind. Neuerdings werden Wiener Zinshäuser systematisch
von Immobilienfonds aufgekauft, die gestiegenen Renditeerwartungen haben einen
ungeheuren Konzentrationsprozess in Gang gesetzt.
Die Praxis dieser neuen Hausherren stellt sich wie folgt dar:
KommunistInnen arbeiten seit mehr als 4 Jahren an dem Aufbau einer neuen
überparteilichen MieterInnenorganisation, die mehr sein will als nur eine
Versicherungsanstalt. MieterInnen sind eingeladen, sich zu beteiligen, die
einzige weltanschauliche Voraussetzung ist Solidarität.
Die Mieten sind für die KPÖ kein Wahlkampfthema, sondern ein ständiges
Anliegen!