KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Bahn fahren – Führerschein sparen

Besser mit der Bahn …

Von Josef Stingl (15.12.2009)

„Mit der Bahn zum Silvester. Genießen Sie Ihre Silvesternacht, die ÖBB bringen Sie mit zusätzlichen Zügen sicher wieder nach Hause“, so die ÖBB auf ihrer Homepage. Sinnvoll ist auch, dass jetzt in der Zeit der Christkindl-Glühwein-Punschmärkte viele Vernünftige nach dem Konsum der alkoholischen „Gutis“ ihr Auto stehen lassen und sich mit den Öffis nach Hause bringen lassen.

Christkindlmar­ktgeherInnen aufgepasst, Silvesterfeier­besucherInnen Vorsicht, in Vorarlberg ist ab dem 13. Dezember alles anders, denn mit dem neuen ÖBB-Fahrplan gilt in allen Regionalzügen Alkoholverbot. „Nach einer Evaluierung in einigen Monaten werde man sehen, ob das Alkoholverbot auf andere Bundesländer und Züge ausgeweitet wird“, so ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel.

Das ÖBB-Akoholverbot ist aber fragwürdig, sollen die Angeheiterten jetzt mit dem Auto fahren, oder ihren Fahrlohn zu den teueren Privattaxis umgeleitet werden. Oder, wird in Zukunft die Zwei-Klassen-Fahrgäste-Politik noch verschärft? Immerhin wird mit dem Regionalzug-Alk-Verbot, den StammkundInnen, den PendlerInnen ab sofort die Fahrzeitverkürzung mit einem „Feierabendbier“ untersagt. Andererseits bekommen die Fernreisenden von der ÖBB sogar einen Speisewagen, natürlich mit Bier, Wein und Schnapsl, zur Verfügung gestellt. Aber hier casht ja die ÖBB beim Alkoholkonsum kräftig mit.

Oder ein anderes Beispiel: „Die ÖBB wollten mit dem Verbot das soziale Problem eindämmen, dass vor allem abends Fahrgäste von z. B. betrunkenen Jugendlichen belästigt würden“, so obengenannter ÖBB-Sprecher zum Alkoholverbot. Nur, dieses ÖBB-Ziel geht hundertprozentig ins Leere, denn die wenigsten der besagten Zielpersonen konsumieren den Alkohol im Zug, sondern schon vorher, und allzu oft in den einschlägigen Bahnhofsbuffets und -shops besorgt. Für Zumtobel & Co. ebenfalls kein Problem, denn auch hier cashen sie über Mieten und Pachten kräftig mit.

Das eigentliche Problem wird aber verschwiegen, dass nämlich immer mehr Bahnhöfe und Bahnstationen nur mehr mit Automaten besetzt und immer mehr Regional- und Regionalexpresszüge ohne Zugbegleiterper­sonal unterwegs sind. Und genau das, hat zu dem erhöhten Sicherheitsrisiko in den ÖBB-Verkehrsräumen geführt.

Der „Arbeitskreis FAHRGAST Tirol“ fordert daher seit Jahren, dass wieder ALLE Regionalzüge mit ZugbegleiterInnen besetzt werden – eine Forderung, der ich mich uneingeschränkt anschließen kann. Der in Tirol zuständige LH-Stv. Anton Steixner (ÖVP) hat bereits im September 2007 in einer Presseaussendung betont , dass der schaffnerlose Betrieb im Sinne eines Probebetriebes zu verstehen sei und dass er die Tiroler ÖBB-Talent-Triebwagen wieder mit ZugbegleiterInnen besetzen lassen werde, falls während der Probezeit Beschwerden von Fahrgästen eingehen sollten. Aber wer kann sich schon auf die vielen „Steixners“ verlassen. Denen sind wir ja scheißegal.

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