POSITIONEN & THEMEN
Von Didi Zach (30.11.2009)
Interessant wird, wie sich Österreichs RepräsentantInnen in Kopenhagen positionieren werden. Denn vor kurzem wurde ja bekannt, dass alle EU-15-Mitgliedsstaaten die Kyoto-Ziele erreichen – Österreich aber die gesteckten Ziele, zu welchen man sich verpflichtet hat, klar verfehlen wird. Die Folge: Österreich wird Strafzahlungen in der Höhe von mehr als eine Milliarde Euro berappen müssen. Geld welches wesentlich sinnvoller im Bereich präventiver Klimaschutz-Maßnahmen investiert werden hätte können, womit zugleich zehntausende Arbeitsplätze geschaffen worden wären.
Noch 2007, als es schon viel Kritik an den unzureichenden Maßnahmen Österreichs zur Erfüllung der Kyoto-Verpflichtungen gegeben hat, hatte der damalige Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll betont, dass Österreich selbstverständlich das Kyoto-Ziel erreichen wolle. Passiert ist halt nicht viel. „Aber was kann schon ein Regierungsmitglied dafür, wenn nix weiter geht“ so offenbar die Logik des aktuellen Vizekanzlers.
Ob das Agieren bzw. Nicht-Agieren der ÖVP in einem kausalen Zusammenhang mit den Interessen der Industrie steht, kann vermutet aber nicht bewiesen werden. Der Umwelt-Kurs der Industriellenvereinigung (IV) ist jedenfalls eindeutig es brauche einen „realistischen Klimaschutz“. „Überzogene Alleingänge“ der EU würden, so die Behauptung der IV, heimische Arbeitsplätze kosten und dem Weltklima schaden.
Gerüchte besagen, dass sich verschiedene IV-Granden ihre Traum-Haciendas auf geographisch höher gelegenen Lagen auf den Balearen und den Fidschi-Inseln schon gesichert haben Veit Sorger, Markus Beyrer, Pröll und Umweltminister Berlakovich sollen sich aber nicht darunter finden. Diese Herrn kämpfen nämlich nach wie vor intensivst für einen „realistischen Klimaschutz“ mittels Presse-Statements und auf Banketten.