KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Gedankensplitter zum freiwilligen Lohnverzicht!

Von Erwin Stingl (12.5.2009)

Alleine schon die Formulierung klingt wie Hohn. Wer verzichtet schon freiwillig auf Teile seines Lohns? Hat eigentlich je einer dieser Arbeitgeber, die nun so rasch aufspringen auf den von Stronach in Fahrt gesetzten Zug, freiwillig bei vollem Lohn auf Arbeitsleistung verzichtet, als die Wirtschaft im Hoch war?

Nein, vielmehr das Gegenteil war und ist der Fall! Immer unter dem verlogenen Motto „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“ wurde der Druck auf ArbeitnehmerInnen gerade in den letzten 15 bis 20 Jahren enorm in die Höhe geschraubt. Lohnerhöhungen waren, wie wir alle wissen, mehr oder weniger lächerlich. Die Wirtschaft wurde im Gegenzug drastisch gefördert und dem Kapital wurde in Form von Steuererleichte­rungen sprichwörtlich „Zucker in den Arsch geblasen.“

Aber wo bleibt eigentlich der Aufschrei der Politik? (Denn die rosarote Spielwiese Gewerkschaft kann ja leider wie so oft nichts dagegen machen, außer zu einer Demo am 13. Mai aufzurufen). Bleibt also die Politik. Warum ich gerade an die denke, hat natürlich schon einen Grund. Der liegt bereits einige Zeit zurück. Da gab es die Diskussion um Politikergehälter. Einige dieser „revolutionären“ PolitikerInnen prangerten damals „immer schon“ die Höhe der Politgagen an. Nun kam es dass sie irgendwann einmal in den Genuss dieser Gagen kamen.

Was war die Folge? Ihre lapidare Antwort war: „Wir würden ja gern freiwillig auf einen Teil unserer Gage verzichten, doch wir würden uns damit strafbar machen“. Komisch nur, dass jetzt niemand dieser gesetzestreuen PolitikerInnen hergeht und all die Gesetzesbrecher, die freiwillig auf Teile ihres Lohnes verzichten, zur Anzeige bringt.

Was also ist jetzt meine Schlussfolgerung zum eben Gedachten? Das Experiment „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut!“ hat versagt. Man muss also das Experiment beenden, das einzig Gute daran weiterverwenden und ein neues Experiment starten. Das einzig Gute an dem Experiment waren die Worte die man im Motto verwendet hat. So sollte das Motto des neuen Experiments lauten: „Geht’s uns allen gut, geht’s der Wirtschaft gut!“

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