KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Kohlenklau wieder aktuell?

Von Hans Gmundner (6.7.2009)

Die gemeindeeigene Wien Energie verrechnet nicht die billigsten Tarife in Österreich, sondern die teuersten in ganz Europa.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde der Kohlenklau in der politischen Propaganda als Symbol genutzt, um den Preiswucher bei Heizmaterial anzuprangern. Von der Gemeinde Wien wurde eigens die WIHOKO (Wiener Holz Kohlen GmbH) gegründet, um die Preisentwicklung auf dem Sektor halbwegs kontrollieren zu können.

Diese Zeiten sind längst vorbei. Leider auch in der Hinsicht, dass die nach privatwirtschaf­tlichen Gesichtspunkten wirkende, aber immer noch im Besitz der Gemeinde Wien (und damit eigentliche ihrer BürgerInnen) befindliche Wien Energie nicht die billigsten Tarife in Österreich, sondern die teuersten in ganz Europa verrechnet. Konsequenz dieser Entwicklung und der Teuerung im vergangenen Jahr sind gegenwärtig saftige Nachzahlungen und massive Erhöhungen der laufenden Raten für Gas und Strom in der Bundeshauptstadt.

Die dabei fällig werdenden Beträge gehen in die hunderte Euro. Tun sich bereits durchschnittliche Einkommensbezieher schwer bei der Begleichung der Energierechnungen, so sind die an und unter der Armutsgrenze vegetierenden WienerInnen am Rande der Verzweiflung. BezieherInnen von Sozialhilfe und niedriger Notstandshilfe können nicht erkennen, wie sie Nachzahlungen von mehreren hundert Euro begleichen sollen, wenn ihnen das Sozialamt maximal 200 Euro zuschießt.

Die Praxis der Wien Energie, zahlungsschwache Klienten an Caritas, Volkshilfe und andere Hilfsorganisationen zu verweisen, ist eine Frechheit. Mit einem Teil der Profite, die aus der von der Gemeinschaft finanzierten Infrastruktur für Gas und Strom als Leitungsentgelt gezogen werden, sollte ein Solidaritätsfonds für zahlungsschwache KlientInnen gespeist werden. Das ist das Mindeste in dieser prekären Lage.

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