KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Lebensalltag – Alltagsleben

Einkaufszentren auf der grünen Wiese locken …

Von Dagmar Schulz (27.11.2009)

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich ein Geschäft auf der Thaliastraße, das es schon gab, als ich noch ein Kind war, aufgesucht. Man konnte hier Bettfedern reinigen und Inletts nähen lassen, und zu kaufen gab es Bettwäsche und Handtücher. Eigentlich wollte ich nur eine Auskunft, dann aber kam ich mit dem Inhaber ins Gespräch.

Er erzählte mir, wie wenig lohnend das Geschäft sei (es sah auch schon ein bisschen herunter gekommen aus) – und dass er noch eine Schneiderin beschäftige, die Änderungen vornehme und zum Schluss ging ich mit einer Garnitur Bettzeug heim, die ein Vielfaches von dem gekostet hatte, was ich normaler weise für Bettzeug ausgebe. (Dafür war sie genau auf Maß geändert und von ausgezeichneter Qualität.) Als ich das nächste Mal vor Ort war, war das Geschäft leer und nur eine Tafel in der verstaubten Auslage unterrichtete davon, dass ein Nachmieter gesucht werde.

Diese Geschichte ist leider kein Einzelfall. Viele kleine Einzelhändler geben auf, die leeren Geschäfte auf der Lerchenfelder-, Thalia- und vielen anderen Straßen finden kaum NachmieterInnen – sei es, weil die Mieten zu hoch sind, wegen des Geschäftsrückgangs – vor allem aber wegen der Konzentration des Geschäfts auf einige wenige „Hot spots“ mit von internationalen Konzernen betriebenen Ketten. Und welcher Einzelhändler kann schon mit H&M, C&A oder kik mithalten?

Unter welchen Arbeitsbedingungen Bettwäsche um 2,99 erzeugt und dann rund um den Erdball gekarrt werden kann, kümmert die wenigsten. Unter welchen Umständen und mit welchem Lohn das Personal dort arbeitet, ebenso wenig – und irgendwie ist es verständlich, dass, wer selbst wenig verdient, auch nur wenig ausgeben möchte. Leider dreht sich damit das Rad unaufhaltsam weiter – in die Richtung der Kapitalkonzen­tration, ganz wie es das System, der Kapitalismus, vorgibt.

Konzentration­stheorie: „Bestandteil des wissenschaftlichen Sozialismus. Im System von Marx die Konzentration des neu zu bildenden und bereits vorhandenen Kapitals zunächst in Unternehmen durch Reininvestitionen der Gewinne und dann über Exporation der schwachen Unternehmen in wenigen übergroßen Monopolen (Zentralisation des Kapitals), die die gesamte Güterversorgung für eine Volkswirtschaft übernehmen “

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer – dass mir dennoch Leid ist um die vielen kleinen Nahversorger, die von den Multis gefressen wurden und werden.

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