POSITIONEN & THEMEN
Von Josef Stingl (26.1.2010)
Kurz zur Erinnerung, 1988 erfolgte unter der rotschwarzen Regierung ein erster Börsegang mit 25 Prozent. In der Folge stieg der Streubesitz auf 48,02 Prozent. Die 42,75-Prozent-Staatsbesitz wurden mit einem 500-Millionen-Euro-Boni zur Schuldenabdeckung im Vorjahr der Lufthansa geschenkt. Und das ohne 25 Prozent Sperrminorität in österreichischer Hand, ohne Standortsicherung oder Arbeitsplatzgarantien, wie es noch im Wahlkampfherbst 2008 versprochen wurde. Nicht genug jetzt will die Lufthansa zur Arbeitsplatzsicherung weitere Finanzzuckerln, diesmal von den Bundesländern.
AUA, auch die Nebenwirkungen mit Spätfolgen tun weh
Derzeit regiert bei der Lufthansa-Tochter AUA mehr denn je der Rotstift im Vorjahr mit Kurzarbeit, heuer mit Personalabbau! Hatte die AUA Ende 2009 knapp 7.000 Beschäftigte, soll es in diesem Jahr in Richtung der 6.000 gehen. Nach dem Ende der Schutzfrist für kurzarbeitendes Personal wurden nun bereits erste Kündigungen ausgesprochen. Wie viele Frauen und Männer letztlich den blauen Brief bekommen, lässt der Vorstand der Lufthansa-Tochter offen. Beispielsweise 60 Piloten bekamen bis jetzt den Golden Handshake, insgesamt sollen aber alleine bei der Tyrolean 120 Piloten bzw. Copilotenstellen gekänzelt werden.
Die Lufthansa verlangt nun von den Bundesländern, deren Hauptstädte die AUA mit Verlust bedient, also von Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten sogenannte Flugstreckenzuschüsse. Tirol mit den besten Inlandsstrecken ist von diesem Arbeitsplatzsicherungs-Erpressungsversuch noch ausgeschlossen. Nur nicht zu früh freuen: Hier versucht es die Lufthansa mit Infrastruktur-Verhandlungen, konkret mit der Forderung nach einer Landesstütze, damit die 170 Arbeitsplätze umfassende Technikwartung in Innsbruck nicht verloren geht. Wie viele AUA/Tyrolean-Jobs in Tirol bleiben, ist daher auch offen.
AUA, das Privatisierungsdesaster wird zu einer Steuerlast-Epedemie.
Betroffen sind alle österreichischen SteuerzahlerInnen, sie werden für die wirtschaftlichen Verbrechen ihrer Regierung zur Kasse gebeten werden.