POSITIONEN & THEMEN
Von Alexandra Hahlweg (24.2.2010)
Trotz niedrigster Frauenerwerbsquote Österreichs und Frauenarmut (daran hat auch ein sporadisch und medienwirksam verteilter Hunderter nichts verändern können) wird im BZÖ & ÖVP Regierungsprogramm für Kärnten 2009–2014, z.B. der Jagd und Fischerei, der Feuerwehr, es gibt auch eine Singoffensive, mehr Raum gegeben, als den Frauen.
Auch von Frauenquoten, Genderdebatten usw. wird hierzulande politisch wenig gehalten: „Es wundert mich, welche absurden Blüten diese Gender-Manie schon treibt. Die Diskussion, zwanghaft Frauenquoten in allen nur erdenklichen Gremien einzuführen, ist eine Beleidigung für alle starken Frauen, die es schon bisher – und zwar ohne diesen Protektionismus – zu beruflichem Erfolg gebracht haben.“ und „Die Feminismuskeule, die hier von so manchem weiblichen Macho geschwungen wird, ist absolut überflüssig. Dass sogar von höchster parlamentarischer Stelle einer Bevorzugung aus geschlechterspezifischen Gründen das Wort geredet wird, halte ich schon für ein starkes Stück und für eine unnötige Zwangsbeglückung“, meinte LHStv.Uwe Scheuch (FPK, vormals BZÖ) in einer Presseaussendung. Da kann es einen ja auch gar nicht mehr verwundern, dass die FrauenreferentIn der Landesregierung ein Mann (SP) ist und im Frauenreferat nur halb so viele Frauen (und diese findet man ausschließlich im Sekretariat) als Männer beschäftigt sind. Auch ist es nichts ungewöhnliches, wenn die seltenen Presseaussendungen des Frauenreferats vom Landespressedienst zensuriert werden, wenn beispielsweise LH Dörfler in seiner Funktion als Kindergartenreferent nicht gut aussehen könnte.
Starke Frauen wird man aber auch mit der allerbesten Lupe in der Kärntner Landesregierung nicht finden, denn dort sitzen ausschließlich Männer. Oberster Chef des Männerbundes ist Gerhard Dörfler (derzeit FPK, vormals BZÖ), auch bekannt unter dem Namen Brennnesselsuppenkasperl, wie er von manchen linken Frauen süß-säuerlich und mit etwas bitterem Unterton genannt wird. Dieser Landeshauptmann, zeichnet sich vor allem durch seine häufigen, offen rassistischen und sexistischen, auf verschiedenste Arten widerlichen Äußerungen, Faschingskostüme, Aktionen bezüglich Frauen, AsylantInnen, Negern etc. aus und erlangte dadurch zweifelhafte Berühmtheit weit über die Landesgrenzen hinaus.
In einer Genderstudie aus dem Jahr 2004 zeigt sich die politische Partizipation aus der Sicht der Frauen folgendermaßen: In Umfragen wird allerdings deutlich, dass die mit der herrschenden Politik überwiegend unzufriedenen Frauen nicht beabsichtigen, durch aktive Teilnahme am politischen Geschehen Veränderungen herbeizuführen. Als Gründe für mangelndes oder fehlendes politisches Engagement werden genannt: zu wenig Zeit, fehlende Solidarität unter Politikerinnen und deren hohe Männeranteile, wenig erfahrene Unterstützung durch die Politik und fehlende weibliche Vorbilder.
Wenig erstaunlich ist deshalb auch nicht, so die Genderstudie, dass in allen Bereichen außer der allgemeinen Lebenszufriedenheit die Nennungen von Unzufriedenheitsfaktoren überwiegen. Das heißt, obwohl die Interviewpartnerinnen in den einzelnen Bereichen mehr Unzufriedenheit als Zufriedenheit bekunden, schätzen sie ihre allgemeine Lebenszufriedenheit positiv ein. Dieser Effekt ist in der Wohlbefindensforschung gut bekannt (Veenhoven, 1996; Staudinger, 2000) und drückt das Bedürfnis nach einer positiven Bewertung des Lebens trotz diverser Einschränkungen aus. Das Besondere dabei ist, dass die Kärntner Frauen ihre Allgemeine Lebenszufriedenheit signifikant negativer empfinden als die Kärntner Männer. Noch interessanter dabei ist, dass in allen anderen Bundesländern Österreichs Frauen eine größere Zufriedenheit mit ihrem Leben haben als Männer außer in Kärnten.
Das politische Klima in Kärnten ist speziell für Frauen ein unfreundliches, egal wohin frau schaut, ob BZÖ, FPK, FPÖ, ÖVP, SPÖ. Ja selbst bei den Grünen, die sich in Kärnten als Partei der politischen Mitte sehen und häufig auch mitsingen (wie z.B. bei der zusätzlichen Parteienförderung) im männlich dominierten Regierungs-Katastrophenchor.
Die KPÖ, die einzige wirklich linke Alternative, wird bisher zu wenig wahrgenommen.