KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Hobbyvereine und Heldenverehrung

Von Rosmarie Thüminger (27.3.2010)

„Frauenliteratur ist sicher ganz wichtig. Sie kann aber auch in anderen Büchereien stehen. Und Veranstaltungen, wo die Einkommensschere bejammert wird, nützen nichts.“ So die Aussagen der LR Zoller-Frischauf, zuständig für Frauenförderung in Tirol. Die Zeit für etliche Fraueneinrichtungen sei abgelaufen und für ein Lesbenzentrum, das sie als Hobbyverein abstempelt, sei kein Geld da.

Also wird dem Autonomen FrauenLesbenzentrum (an dessen Aufbau sich auch BDF-Frauen und Kommunistinnen vor einem guten Vierteljahrhundert engagiert und mit viel Einsatz beteiligt hatten) die beantragte Subvention kaltschnäuzig gestrichen. Ebenso dem interdisziplinären Archiv für feministische Dokumentation sowie die kinovi(sie)on, eine feministische Kulturinitiative, die monatlich Filme von Regisseurinnen ze­igt.

Vielleicht sollte sich Zoller-Frischauf einmal überlegen, wo sie heute stünde, würden die Frauen nicht seit über hundert Jahren für Gleichstellung und Emanzipation kämpfen.

Mit der Zerschlagung dieser drei langjährigen und ohnehin unterfinanzierten Einrichtungen und Initiativen kann sich das Land Tirol insgesamt 14.000 Euro ersparen!

Im Jahr 2009 hat das Land Tirol 1,3 Millionen allein für den Landesfestzug für Andreas Hofer verpulvert aber für die feministischen Einrichtung sind lächerlich 14.000 Euro nicht aufzutreiben? Da ist der Verdacht, dass hier ideologische Motive dahinter stecken, nicht von der Hand zu weisen.

Das Land Tirol ist aber aufgrund der Bundesverfassung und internationaler Verträge (z.b. der Frauenrechtskon­vention CEDAW) zur Frauenförderung verpflichtet. Auch das dürfte Zoller-Frischauf entgangen sein.

Doch der Widerstand formiert sich bereits. Für den 30. März laden Gabi Plattner, Daniela Lechleitner und Doris Stauder um 19 Uhr im Zukunftszentrum zu einem ersten Treffen gegen diese Art frauenverachtender Politik. Es geht um breite Vernetzung und um Entwicklung von Strategien, lauter und lustvoller feministische Inhalte öffentlich zu machen.

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