KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Über Sinn und Unsinn von Tierversuchen

Von Roland Steixner (6.3.2010)

Vor kurzem sollte im Ötztal ein Experiment an Schweinen starten, die lebendig begraben im Schnee den Tod eines Lawinenunfalls erleiden sollten. Dieses Experiment wurde allerdings aufgrund von Protesten abgebrochen.

Namhafte Lawinenforsche­rInnen meldeten sich zu Wort und forderten eine Wiederaufnahme des Experiments. Allerdings ist die Ablehnung dagegen dieser Forschungsmethode nicht reiner Populismus. Einige Fragen sind im Zusammenhang mit diesen Versuchen durchaus berechtigt. Sind die Informationen, die aus diesem Experiment gezogen werden könnten, für die Rettung von Lawinenopfern so wichtig, dass sie die Tötung der Tiere rechtfertigen? Wenn ein Mensch von einer Lawine verschüttet wird, so ist es notwendig den betroffenen Menschen so rasch wie möglich zu finden und zu bergen. Wenn kein Luftloch vorhanden ist, hat der/die Verschüttete ohnehin so gut wie keine Chance. Für das Lawinenopfer ist bedeutend, dass die Hilfe so rasch wie möglich da ist. Da helfen keine im Schnee vergrabenen Schweine. Um das Wissen über die Beschaffenheit und die Gefährlichkeit der Schneedecke zu gewinnen und so eventuell das Risiko zu vermindern, von einer Lawine verschüttet zu werden, wurden keine Tierversuche benötigt. Es gibt also in meinen Augen keine Rechtfertigung für diese. Sie sind lediglich eine Spielerei einzelner ForscherInnen, die sich damit profilieren wollen.

Tierversuche scheinen in gewissen naturwissenschaf­tlichen Kreisen Volkssport zu sein. Dabei kann von sauberer Wissenschaftlichke­it aber keine Rede sein. Die Vereinigung 

Ärzte gegen Tierversuche dazu: „Vielfach wird behauptet, man könne nicht auf Tierversuche verzichten, weil man einen „kompletten Organismus“ für die Entwicklung von Medikamenten brauche. Bei Tieren handelt es zwar um einen ganzen Organismus, aber um den falschen. Tiere und Menschen unterscheiden sich hinsichtlich Anatomie, Physiologie und Stoffwechsel wesentlich voneinander. Selbst Tiere verschiedener Arten können auf Chemikalien und Medikamente ganz unterschiedlich reagieren. Nach der Durchführung eines Tierversuchs kann nicht vorausgesagt werden, ob Menschen genauso oder anders reagieren werden.“

Also sind die Ergebnisse aus Tierversuchen nur bedingt verwertbar und obwohl diese Fakten schon lange bekannt sind, wird in vielen Kreisen so getan, als seien Tierversuche die ultima ratio. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Testverfahren , die weitaus zuverlässiger sind als Tierversuche.

Für mich steht außer Frage, dass im Zweifelsfall das Wohl des Menschen wichtiger ist als das eines Tieres, aber das heißt nicht dass es ethisch gerechtfertigt wäre, sinnlose Versuche an Tieren durchzuführen, schon gar nicht dann, wenn es dazu gangbare Alternativen gibt.

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