Ein billiger Werbegag!

Von Michael Graber (6.12.2011)

Der 8.Dezember war bis vor wenigen Jahren ein hart umkämpfter Feiertag. Fast der gesamte Handel und seine Lobbies in den Parteien schrien, die Wirtschaft breche zusammen, wenn der 8. Dezember nicht ein regulärer Einkaufstag würde. Es gab Demonstrationen der Handelsangestellten dagegen. Schlußendlich ließ sich die Gewerkschaft den 8. Dezember gegen ein Paar Zuschläge abkaufen.

Jetzt macht Billa Werbung damit, daß die Kette am 8. Dezember sperrt. Sie „schenke“ diesen Tag ihren Beschäftigten und „danke“ damit für deren Fleiß während des Jahres. Gut so. Allerdings stellen sich einige Fragen.

Ist es nicht pervers, daß ein Tag, der sowieso den Beschäftigten gehört, nun von einer Supermarktkette „verschenkt“ wird? Steht da nicht die Gewerkschaft als die Blamierte da? Und wird der „Verlust“ von Billa nicht durch dutzende Billa-Filialen, die inzwischen an Sonntagen offen halten ausgeglichen?

Aber um den Profit von Billa braucht man/frau sich keine Sorgen machen. Billa gehört dem deutschen Rewe-Konzern. Ebenso wie Merkur, Penny, Bipa und Adeg.

Und die bleiben natürlich offen. Ebenso wie die annähernd 600 Billa-Filialen in Osteuropa. Billa darf sich gegen den 8. Dezember „profilieren“, die übrigen Ketten machen zu gleicher Zeit ihren Profit.

Das ganze ist also ein Werbegag. Allerdings auf Kosten derer, die am 8. Dezember im Rewe-Konzern und den anderen Handelsketten und in den Kaufhäusern hackln.