KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Guten Morgen ÖGB, Ciao Null-Lohn-Runde!

Von Claudia Krieglsteiner (28.9.2012)

Die Schweizer Bank UBS macht, was früher Sozialministerien unternommen haben: Studien über die Entwicklung von Löhnen und Preisen. Und sie vergleicht dabei 72 Großstädte auf der ganzen Welt. Es wird ein sogenannter „Warenkorb“ aus immerhin 122 verschiedenen Gütern und Dienstleistungen zusammengestellt und einmal mit den Mietkosten und ohne Mietkosten berechnet, was die Menschen dafür ausgeben müssen.

Oslo, Zürich und Kopenhagen sind laut dieser Studie – ohne Mietkosten – die teuersten Städte der Welt. Werden auch die Kosten für’s Wohnen einbezogen, werden vor allem die BewohnerInnen von New York, Hongkong und Dubai ausgenommen.

Wien liegt auf Platz 17 bei den Lebenshaltungskos­ten. Dem stehen aber keine entsprechenden Löhne gegenüber! Die höchsten Bruttolöhne werden in Zürich, Genf und Kopenhagen bezahlt. Wiener ArbeitnehmerInnen erreichen gerade einmal 61% der Bruttolöhne der SchweizerInnen. Noch trüber wird das Bild, wenn man Nettolöhne vergleicht: Wien liegt bei 51,5% des Lohnniveaus von Genf.

Sicher, noch immer kein Vergleich zu den Löhnen in Indien und anderen Städten der immer noch „3. Welt“. Die Arbeitenden dort erhalten rund 6% der Durchschnittslöhne der Schweiz.

In der Studie werden aber nicht nur Löhne miteinander verglichen, sondern eben auch Preise. Einzelne Produkte werden danach untersucht, wie lange man arbeiten muss, um sie kaufen zu können. Für ein iPhone 4S (also kein ganz aktuelles Modell) müssen Züricher ArbeitnehmerInnen 22 Stunden hackeln, in Wien 45,5 Stunden und in Mexiko City 220 Stunden.

Einen Big Mac kann man sich in Wien nach einer Viertelstunde reinziehen, MexikanerInnen brauchen mit 50 Minuten fast eine Arbeitsstunde dafür.

Natürlich geht es in dieser Studie um Durchschnittslöhne. Es werden weder die verschiedenen Branchen aufgelistet, noch die zum Beispiele in Österreich immer noch fast 30% auseinanderklaf­fende Schere zwischen Männer- und Frauenlöhnen. Da helfen nämlich leider keine denunziatorischen Artikel in Wochenmagazinen dagegen, sondern nur handfeste Lohnpolitik!

Als den Arbeitenden in Österreich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg mit den „Lohn-Preis-Pakten“ zum Wiederaufbau der Wirtschaft ähnliche Verhältnisse zwischen Löhnen und Preisen zugemutet wurden, kam es 1950 zum „Großen Oktober Streik“. Er wurde zwar als kommunistischer Putschversuch verleumdet und mit paramilitärischen Mitteln niedergeschlagen, aber die Lohn-Preis-Politik hatte sich nachhaltig zum Besseren geändert.

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