KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Keine Denkverbote!

Von Michael Graber (8.4.2012)

Im März dieses Jahres gab es über 332.000 Arbeit­ssuchende in Österreich. Das ist nach der heimischen Statistik eine Arbeitslosenrate von 7,1 Prozent. Die Tendenz ist steigend. Es gab im März drei Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr.

Das regt bis auf die harmlosen Pflichtaussendungen des ÖGB, der AK und des Sozialministers niemanden auf. Auch von den neuen Gruppierungen, die derzeit täglich in den Medien präsent sind, hört man nichts darüber, obwohl doch die Zahlen transparent genug sind, damit Gruppierungen, denen es um Transparenz in der Politik geht, dazu etwas einfallen müßte.

Wie auch immer, die Arbeitslosigkeit sinkt in Österreich nicht mehr unter 300.000, egal ob wir Hochkonjunktur haben oder nicht. Das ist ein permanenter Skandal, den auch die noch schwierigere Lage in anderen Ländern nicht aus der Welt schaffen kann.

Es sei daran erinnert, daß es bis zur Mitte der 70er Jahre in Österreich stets unter 100.000 Arbeit­ssuchende gegeben hat. Die Krise 1974/75 hat diese Zahl erstmals auf über 100.000 ansteigen lassen.

Sicher, es gibt heute um eine halbe Million Beschäftigte mehr als damals, davon sind aber viele in Teilzeit und prekären Jobs und das ändert an dem Skandal der hohen Arbeitslosigkeit nichts.

Ein Mittel, das Niveau der Arbeitslosigkeit massiv zu verringern – eine drastische Senkung der Arbeitszeit – hat das neoliberale Regime zur Tabuzone erklärt. Es herrscht ein faktisches Denkverbot, das bis in die Gewerkschaften hineinreicht.

Der letzte Vorstoß in Sachen Arbeitszeitver­kürzung war eine Tageskampagne der GPA für eine generelle sechste Urlaubswoche im Sommer des Vorjahres.

In der Praxis arbeiten wir von Jahr zu Jahr immer länger. Die Lebensarbeitszeit wird gewaltsam ausgedehnt, die Jahresarbeitszeit steigt durch die zurückgehenden Krankmeldungen und die Tages- und Wochenarbeitszeit wird durch zum Teil unbezahlte Überstunden gedehnt. Die

langfristig sinkende Lohnquote und steigende Profitquote am Volkseinkommen ist auch ein Ergebnis davon.

Die Überarbeit der einen bedingt die Arbeitslosigkeit der anderen. Das heutige Niveau der Produktivität würde es aber erlauben mit einer 30-Stundenwoche gut zu leben, vorrausgesetzt, die Arbeitszeitver­kürzung erfolgt mit vollem Lohnausgleich. Diese implizite Erhöhung des Stundenlohnes käme auch den Teilzeitbeschäftig­ten, also vor allem den Frauen zugute.

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