Rote Karte für KiK

Von Oliver Jonischkeit (25.9.2012)

Eine Woche ist es nun bereits her, seit beim KIK-Zulieferer Ali Enterprises in Pakistan fast 300 Beschäftigte bei einem Brand ums Leben kamen – eingesperrt in der Fabrik mit versperrten Notausgängen, vergitterten Fenstern und versperrten Treppenhäusern, ohne Chance, den Flammen zu entkommen. Die Fabrik war nicht offiziell registriert, es gab keine Gebäudeprüfungen oder Inspektionen. Die dort produzierten Textilien gehören zur „günstigen Mode“, mit denen KIK für seine Produkte wirbt.

Allein 2011 erzielte das Unternehmen in Europa einen Umsatz von 1,69 Mrd. Euro. Auf seiner Homepage findet sich folgender Satz: „wir tragen Verantwortung für die Menschen im In- und Ausland, die mit ihrer Arbeit zu diesem Erfolg beitragen. Wir fördern zahlreiche Projekte, deren Ziel die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen ist“. Eindrucksvoll hat KIK dies bereits in der Vergangenheit bestätigt, als sich das Unternehmen vehement gegen die Wahl eines Betriebsrates gewehrt hat. Und dies nun wieder eindrucksvoll bei der Wahl seiner Zulieferer bestätigt. Hauptsache billig, die Beschäftigten zählen nicht. So findet sich bis heute auf der KIK-Homepage kein Wort des Bedauerns über die Brandkatastrophe in Pakistan.

Am 3. Oktober findet der internationale Aktionstag des Weltgewerkschaf­tsbundes statt. Aktionen, Streiks und Demonstrationen finden an diesem Tag in Pakistan, Bangladesch und Indien, in Südafrika und vielen anderen Ländern, darunter auch in europäischen, statt. Gegen die kapitalistische Ausbeutung, für das Grundrecht auf die elementarsten Bedürfnisse wie Wasser und Energie, für Einkommen, die zum Auskommen reichen. Bereits am 26. September finden Generalstreiks in Griechenland und dem Baskenland statt, die vom Weltgewerkschaf­tsbund unterstützt werden.