KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Hochprozentiges

Die KPÖ mit eindeutig feministischem Profil: 50 Prozent Frauen kandidieren auf der Bundesliste. Im Bild einige KandidatInnen bei der Vorstellung am diesjährigen VSFest: Gerlinde Grünn (Gemeinderätin in Linz), Melina Klaus (Wien), Karin Peuker (Kärnten/Koroska), Sofie Schindelar (Junge Linke)

Von Bärbel Danneberg (5.9.2013)

Ein Leben mit Prozenten: Manch einer braucht sie als einschläfernden Nachttrunk, andere berauschen sich an Minus-30 Prozent-Werbungen. Prozentpunkte stehen für besoffene Wahrheiten und Schnäppchen, wissenschaftlich erwiesen. Die Prozente-Geierei beim Quotenzählen medialer Wahlschlachten nimmt ein fast peinliches Ausmaß an. „72 Prozent schauen sich Wahl-Duelle im TV an“, sagt uns „Heute“, was morgen prozentmäßig zu erwarten sein wird.

Mehrmals über den Tag verteilt (Mathe ist gefragt – wie viel Prozent Sendezeit?) macht der ORF Eigenreklame für ein Wahlwerbespektakel, das uns die zurechtgestutzten Kandidaten der herrschenden Parteien auf Ingrid Thurnhers Präsentierteller serviert. So viel selbstverliebte ORF-Wahlberichte sind unerträglich, ebenso die Kandidaten, die sich für Prozentpunkte um Kopf und Kragen reden und in Haider-Manier Täfelchen hochhalten. Noch unerträglicher ist das jovial grölende Publikum, das sich die Parteispitzen­kandidaten als Klatschkulisse ins Studio holen. Quotenkeilerei und Schreierei, Wahlkampfzähne­fletschen und verbale Rundumschläge – ein Sittenbild unserer Gesellschaft.

Apropos Quoten: „Den höchsten Frauenanteil hat die SPÖ mit 51,8 Prozent, wogegen es nur 16,7 Prozent weibliche Piraten gibt“, weiß „Heute“. Die KPÖ-Bundesliste ist zu 50 Prozent weiblich und nimmt damit nach der SPÖ den zweiten Platz ein. Weit abgeschlagen davon die FPÖ mit 22 Prozent, die Neos mit 23,7 Prozent oder das Team Stronach mit 32,8 Prozent. Frauen stellen über 50 Prozent der Bevölkerung und sind in den als Alternative zum herrschenden System gehandelten Parteien ein Minderheitenpro­gramm. Einzig die KPÖ-Liste hat feministisch garantierte Inhalte, doch die ist medial noch nicht einmal im Promillebereich vertreten.

Aber wir erfahren auch Neues: Stronach ist für die Todesstrafe, Spindelegger für die Anhebung des Frauenpension­salters schon vor 2024, und auf erbärmliche Weise redet sich Bucher von seiner Verantwortung in der FPÖ-Haider-Partei, heute BZÖ, frei, die für das 11,7-Milliarden-Desaster der Hypo Alpe Adria verantwortlich ist. „Heute“ erfahren wir aber auch Erfreuliches: Londons Banken wollen das EU-Boni-Limit umgehen und ihren Bankern zwanzig Prozent mehr Gehalt bewilligen.

Na dann: Gute Nacht und Prost.

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