„Superpostler“ – Post auf Datenfang

Von Oliver Jonischkeit (23.4.2013)

Immer skurriler werden die Methoden, mit denen die Post versucht, ihren KundInnen persönliche Daten herauszulocken. Aktuell geschieht dies gerade bei der aktuellen Kampagne zur Wahl des „Superpostlers“ – ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Wer soll nun dieser „Superpostler“ – Frauen gibt's für die Post, zumindest bei Plakaten und Werbeeinschal­tungen, für das kreative Marketing der Post offenbar nicht – sein?

Die ZustellerInnen, die schwer beladen und mit unterschiedlich niedrigen Kollektivverträgen und niedrigen Löhnen ausgestattet, in immer größer werdenden Rayons von Haushalt zu Haushalt hetzen, um die Post zuzustellen?

Da die „Wahl“ jetzt ist, kommen gleich einmal die Ferialkräfte, die die PostlerInnen im Sommer unterstützenden nicht in Betracht, die sich für cirka 850 Euro brutto die Schuhsohlen ablaufen dürfen.

Sind jene gemeint, die in den Verteilzentren der Post de facto vom Fließband auf Trab gehalten werden?

Oder jene, die in den immer rarer werdenden Postämtern mit einer langen Schlange erboster KundInnen konfrontiert sind, denen sie zusätzlich noch Brieflose und andere Waren aller Art verkaufen sollen?

Es ist höchst an der Zeit, dem neoliberalen Treiben des Postmanagements ein Ende zu setzen. Robert Hobek, Arbeiterkammerrat des Gewerkschaftliche Linksblocks (GLB) in Wien, wird die AK-Vollversammlung am 7. Mai nützen, um erneut eine Rückabwicklung des Börsegangs der Post und den verfassungsmäßigen Schutz öffentlichen Eigentums einzufordern. Zur Durchsetzung ihrer Forderungen hat die AK auch die Möglichkeit der Gesetzesinitiative. Möge unter dem neuen AK-Präsidenten Kaske häufiger davon Gebrauch gemacht werden – denn die frühere „Sozial“partner­schaft gibt es schon lange nicht mehr.