POSITIONEN & THEMEN
Von KPÖ-Pressedienst (20.3.2008)
Die BundessprecherInnen der KPÖ, Melina Klaus und Mirko Messner, präsentierten heute auf einer Pressekonferenz die Position der KPÖ zur gegenwärtigen Koalitionskrise und innenpolitischen Situation. Außerdem luden sie zur Bildung einer Wahlplattform ein.
Bundessprecherin Melina Klaus meinte, dass die KPÖ im Falle von Neuwahlen zuversichtlich sein könne, zumal sie bei allen vergangenen Wahlen deutlich dazugewonnen habe. Wir haben von 2002 auf 2006 20.000 Stimmen gewonnen und 47.500 Stimmen erreicht. Wenn der Trend bestehen bleibt und Österreich in immer kürzeren Abständen wählt, sind wir bald im Parlament.
Der Hintergrund für die Stimmenzuwächse der KPÖ besteht in den sozial- und demokratiepolitischen Defiziten der Koalition. Vor allem im Bereich der Steuer- und Sozialpolitik sind sich die Regierungsparteien über die System erhaltende, neoliberale Konsequenz einig: So wurde die Erbschaftssteuer abgeschafft, das Massensteueraufkommen gesteigert, aber in der Sozialpolitik (etwa bei Mindestsicherung, Steuerreform, oder Lösung der Pflegefragen) herrscht Stillstand.
Bundessprecher Mirko Messner stellte fest, dass zwei Kreisläufe auszumachen
seien: Der ökonomische Umverteilungskreislauf macht Arme ärmer und
Reiche
reicher, während sich der politische Kreislauf in wechselnden Koalitionen
zeigt, die den Umverteilungskreislauf, d.h. die Umverteilung von unten nach
oben, organisieren. In Hinblick darauf sei es egal, in welcher
Farbenkombination sich der politische Kreislauf bewegt, bzw. wer mit wem
koaliert. Dies werde von zunehmend mehr Menschen erkannt, und ein großer Teil
davon übe sich in wahlpolitischer Abstinenz, sodass die Partei der
NichtwählerInnen inzwischen die größte wäre.
Die unsoziale Umverteilungspolitik kann durch eine sichtbare, starke Linke gestoppt werden. So eine Linke kann den politischen Kreislauf der Beliebigkeit stoppen und den ökonomischen Umverteilungskreislauf letztlich umdrehen, davon ist die KPÖ überzeugt. Das Beispiel Deutschland zeigt, wie sich durch die LINKE die politische Landschaft ändert und soziale Themen in einen breiten politischen Diskurs Eingang finden.
Die KPÖ stelle ihre wahlpolitischen Vorbereitungen unter das Motto „KPÖ.Die Linke“; dies sei erstens als kurzgefasste Schilderung eines österreichischen Zustands zu verstehen: Die Linke sei zwar breiter sei als die KPÖ, jedoch ziemlich unsichtbar, weil vielfach an den Rockzipfeln der SPÖ hängend. Die sichtbare, organisierte und wahlpolitisch österreichweit präsente Linke sei die KPÖ. Zweitens sei das Motto als Einladung an alle „links Denkenden und Handelnden“ zu verstehen, sich sichtbar zu machen; die KPÖ werde die Zeit vor den Nationalrats-Wahlen jedenfalls nutzen, um auch die Möglichkeit einer linken Wahlplattform abzuchecken.