POSITIONEN & THEMEN
Von KPÖ-Pressedienst (18.2.2008)
Eine finanzielle Unterstützung vom Land Niederösterreich für wegen Umweltbelastung erforderlicher Schließung von Hausbrunnen und Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung fordert die KPÖ-Niederösterreich: Es ist nicht akzeptabel, wenn etwa eine Wassergenossenschaft gezwungen wird ihre Anlage wegen überhöher Nitratwerte zu schließen und eine hohe Kostenbelastung durch den Anschluss an das öffentliche Wasserleitungsnetz zu tragen, meint Rudolf Forstenlechner, KPÖ-Kandidat bei der Landtagswahl im Wahlkreis Amstetten als ein selbst von dieser Problematik Betroffener.
Empörend ist in diesem Zusammenhang die Verordnung Aktionsprogramm Nitrat 2008 von Landwirtschaftsminister Josef Pröll (ÖVP), mit welcher es den Bauern seit Anfang Februar 2008 erlaubt wird statt wie bisher 170 künftig bis zu 240 Kilogramm Stickstoffdünger pro Hektar auf ihre Felder auszubringen. Mit dieser Überdüngung wird das Grundwasser gefährdet und steigt die Nitratbelastung im Grundwasser wieder an.
Laut einem aktuellen Kontrollbericht des Umweltbundesamtes stellt Nitrat nach wie vor das größte Problem für das Grundwasser dar. Tendenziell ist zwar eine Abnahme der Konzentration zu verzeichnen, allerdings musste ab 2000 bei etwa einem Fünftel aller Grundwassergebiete vor allem im Osten Österreichs wieder ein Anstieg der Konzentration festgestellt werden.
Die KPÖ lehnt daher eine vermehrte Ausbringung von Stickstoffdünger auf landwirtschaftliche Flächen wegen der damit verbundenen Grundwasserbelastung ab und fordert gleichzeitig von der Landesregierung finanzielle Unterstützung, wenn wegen überhöhter Nitratbelastung Hausbrunnen oder Wasserversorgungsanlagen geschlossen werden müssen und ein Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz notwendig ist.
Es kann nicht sein, dass das Land viele Millionen aus Steuergeldern für oft fragwürdige Standortsicherungen von Unternehmen verwendet, wegen überhöhter Nitratwerte völlig schuldlos zum Handkuss gekommene Hausbesitzer aber hohe Anschlusskosten übernehmen sollen, so Forstenlechner mit Verweis auf diese enorme Zusatzbelastung angesichts stagnierender oder gar sinkender Reallöhne und Pensionen bei gleichzeitig stark steigenden Preisen.