POSITIONEN & THEMEN
(11.2.2009)
Kärntens Landes-„Kulturpolitik“ führt zu einer Aushungerung der progressiven und systemkritischen Kulturarbeit zugunsten der „Eventkultur“, die sich mittlerweile zu einem sehr labilen Wirtschaftszweig entwickelt hat. Eine fortschrittliche Kulturpolitik kann sich nicht einer solchen monokulturellen Ausrichtung verschreiben, sondern muss Kunst und Kultur den nötigen Freiraum verschaffen, um sich zu entwickeln und eigenständige Positionen zu beziehen, anstatt am Gängelband einer Landesregierung gehalten zu werden. Die flagrante Ungleichbehandlung der Kulturschaffenden Kärntens, die, so bald sie abseits der gängigen „Kantnaliadln“ oder – wie es ein alter Gymnasiumsprofessor einmal formuliert hat: „Haxerlschmeißen-Krippalanschaun-Veranstaltungen“ agieren wollen, verhindert die Bildung einer freien, kritischen Kunstszene auch Volkskultur muß nicht im Klischee erstarren. Die Landespolitik hat viele nicht angepasste Kunstschaffende finanziell so ausgehungert oder so gemobbt, dass ihnen ein Agieren in unserem Bundesland unmöglich gemacht worden ist. Der Politikerkaste nicht zu Gesicht stehende Künstler wie z. B. Kabarettisten werden bedroht, haben deshalb ihre Auftritte in Kärnten abgesagt. Allein dieses jüngste Beispiel zeugt von einer Klimavergiftung, die ein freies Atmen nicht zulässt.
* Wir wollen eine demokratische Wende in der Kunst- und Kulturpolitik des
Landes. Wir fordern ein parteipolitisch unabhängiges Kulturreferat des Landes
Kärnten sowie die unmittelbare Einbindung von Kunst- und Kulturschaffenden und
ihrer Organisationen und Vereinigungen bei der transparenten Planung der
Mittelvergabe. Wir wollen eine öffentliche
Versenkung der Wörthersee-Bühne nach vorheriger Entfernung ihrer wertvollen
Bausubstanzen.