POSITIONEN & THEMEN
(4.2.2009)
Die Kärntner Landespolitik wird von einer Konzentrationsregierung dreier
Parteien BZÖ, SPÖ und ÖVP verantwortet. Sie hat den Rahmen ihrer
Landeskompetenzen nicht genutzt, gegen den neoliberalen Kurs zu steuern. Im
Gegenteil, wie der Umgang mit dem größten Projekt und Arbeitsplatzgeber im
Land, dem Landeskrankenhaus, beweist: unter LH Haider wurden die LKHs der
Verwaltung des Landes in eine Landesholding ausgegliedert. Finanzpolitisches
Ziel dieser Ausgliederung war, die LKHs und die Neubaukosten des LKH in
Klagenfurt aus dem Landesbudget auszugliedern, also Budgetkosmetik. D. h.
weiters, dass die Kärntner
Landespolitik dabei ist, ihre Verantwortung für die Gesundheitspolitik in der
Perspektive aus der Hand zu geben. Die für 2010 eingeplanten Nettoabgänge der
KABEG sind unterdessen explodiert: statt 220 Millionen Euro werden sie nach
derzeitigem Wissensstands um die 300 betragen. Auch der von allen
Verantwortlichen versprochene Einsparungseffekt bei den Betriebskosten von
20 bis 25 Millionen pro Jahr, durch den sich der Neubau quasi von selbst
finanzieren sollte, wird sich nicht bewahrheiten. Die KABEG-Aufsichtsräte haben
in dieser Situation nur eine Lösung anzubieten: Es gelte (durch „natürlichen
Abgang“ und Nicht-Nachbesetzung) beim Personal einzusparen, da die
Personalkosten um die 65% des Budgets ausmachen. Das wiederum bedeutet, dass der
allgemeine Versorgungsauftrag und die immer notwendiger gebrauchten
Langzeitpflegebetten bzw. -plätze nicht mehr gehalten bzw. geschaffen werden
können. In der Perspektive deutet vieles auf eine (Teil-)Privatisierung der
KABEG hin. Dies allerdings hätte sowohl für die Angestellten als auch die
Bevölkerung fatale Folgen: von willkürlichem Personalabbau bis hin zu
schlechteren Arbeitsbedingungen und
beschränkt zugänglichem Gesundheitswesen die Kärntner Bevölkerung würde
genau dieselben Erfahrungen machen wie die Bevölkerung anderswo in Europa, wo
der neoliberale Privatisierungswahn gesundheitspolitische Errungenschaften
zunichte und die Menschen kränker gemacht hat. Dies gilt es mit aller Kraft zu
verhindern.
* Keine, auch keine teilweise Privatisierung des öffentlichen Gesundheitswesens. Gewährleistung öffentlicher Kontrolle über das öffentliche Gesundheitswesenheit durch Einbeziehung der Belegschaften und der PatientInnen.
* Wir wollen von der Landespolitik einen der Öffentlichkeit zu präsentierenden
Gesamtentwurf, wie sie das öffentliche Gesundheitswesen erhalten und ausbauen
will, wie sie sich ein nach sozialen Kriterien gestaltetes öffentliches
Gesundheitswesen unter Einschluss der für alle leistbaren Pflege alter Menschen
vorstellt.