POSITIONEN & THEMEN
(10.2.2009)
Die Parteien, die für die Landespolitik verantwortlich sind, sind dieselben,
die für die Bundespolitik verantwortlich sind. Ihre grundsätzliche
Übereinstimmung im Großen und Allgemeinen äußert sich in der einstimmigen
Zustimmung ALLER Parlamentsparteien zur Bereitstellung von 100 Milliarden Euro
zur Rettung der Bankgeschäfte, was nichts anderes ist als Vorfinanzierung der
nächsten kapitalistischen Finanzkrise auf Kosten der Steuerzahlenden bzw. der
Öffentlichkeit. ALLE im Parlament bzw. im Landtag vertretenen Parteien sind
beteiligt und verantwortlich für diese Vergesellschaftung der Verluste und die
Privatisierung der Gewinne.
Die Schlüsselfrage auch für die österreichische Gesellschaft in den nächsten
Jahren wird sein: wer hat an der Krise profitiert, wer zahlt die Sanierung? Die
Finanzkrise wurde möglich, weil das globale neoliberale System den Reichtum der
Welt in bizarrer Weise von unten nach oben umverteilt hat und das aufgeblähte
Finanzkapital an seiner weiteren Verwertung gescheitert ist. In Österreich
besitzt ein Prozent der Bevölkerung ein Drittel des gesamten Vermögens, neun
Prozent besitzen ein weiteres Drittel, und neunzig Prozent teilen sich das
letzte Drittel des Gesamtvermögens. Die Kluft zwischen arm und reich wird auch
hierzulande nicht kleiner, sondern größer.
* Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtum von oben nach unten z. B.
durch Wiedereinführung der Vermögenssteuer, durch Rücknahme der Senkung
der Körperschafts- und Erbschaftssteuer, durch Einführung der
Wertschöpfungsabgabe;
* Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und
Produktivitätsabgeltung statt Ausweitung der Kurz- und Zeitarbeit;
* verschiedene Formen von Grundsicherungen: Energiegrundsicherung;
bedingungsloses Grundeinkommen statt Almosen und „Mindestsicherung“, die
unter der Armutsgrenze liegt.
* Keine Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen und Güter; Bildung,Gesundheit, Verkehr, Post, Wasser und Energie müssen in öffentlicher Hand bleiben. Vergesellschaftung und öffentliche Kontrolle des Bankwesens statt gigantischer Subventionierung des Finanzmarktes.