KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Geldvernichtung Brenner Basistunnel (BBT)

Von Josef Stingl (22.9.2010)

März 2007: „Das BBT-Projekt ist eine Wahnsinnsverschle­uderung von ökonomischer und ökologischer Ressourcen , die fast ausschließlich nur den Säckeln der Baulobby dienlich ist. Sie ist es die den Nutzen aus den enormen Planungs- und in späterer Folge Baukosten zieht. Die Bevölkerung wird dabei doppelt und dreifach gemoppelt. Sie sind die SteuerzahlerInnen die dieses Projekt finanzieren, sie sind die betroffen der weiterhin anrollenden Verkehrslawine und sie sind die Betroffen die nachher mit den Umweltfolgen leben müssen“, meinte damals der KPÖ-Vertreter und jetzige Vorsitzende des Gewerkschaftlichen Linksblock in der vida (GLBvida), Josef Stingl bei einer Podiumsdiskussion in Bozen.

„2002 wurden die Baukosten noch mit 4,5 Milliarden Euro beziffert. Ein Jahr später bereits mit rund 9 Milliarden Euro Gesamtkosten. Jetzt werden die Gesamtkosten schon mit rund 13 Milliarden Euro veranschlagt. Also eine 300prozentige Steigerung in acht Jahren !!! Bei einem gleich permanenten Anstieg wird 2025 bei der Fertigstellung des Tunnels eine Gesamtsumme von 40 bis 50 Milliarden fällig sein“, kritisierte der Linksgewerkschafter drei Jahre später die Kostensteigerung.

In der Zwischenzeit meldete sich zu den Kosten des BBT auch der Rechnungshof zu Wort: Bei der Prüfung der Unterinntaltrasse legte er eine detailreiche Darstellung über die Kostensteigerungen bei Großprojekten dar. Sie zeigt, dass die realen Kosten stark steigen – auch wenn man die Wertanpassung und Gleitung herausrechnet! Wenn bei einem vergleichsweise kleinen Projekt wie der Unterinntaltrasse die Kosten in 4 Jahren (zwischen 2005 und 2009) real um 243 Mio. € oder 13 % gestiegen sind, wie viele Milliarden werden es dann erst beim BBT und seinen Zulaufstrecken se­in?

„Aber, an jeder Investitionsmillion beim Brenner-Basistunnel (BBT) hängen 12 bis 13 Vollarbeit­splätze, Zulieferer und nachgeordnete Auftragsnehmer eingerechnet, würde ein BBT-Aus bis zu 26.000 Tiroler Jobs kosten“, kontert jetzt der stellvertretenden Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Tirol und Chef von Alpine Bau in Tirol und Vorarlberg, Wolfgang Eichinger.

Verlogener gehe es wohl nimmer, meint dazu GLBvida-Vorsitzende Stingl, denn diese Milchmädchenrechnung gehe hint` und vorne nicht auf: 26.000 Arbeit­splätze in Österreich bedeutet auch die gleiche Anzahl an betroffenen Arbeitsplätzen in Italien: 50.000 Arbeit­splätze mit einem Durchschnittslohn – inkl. Dienstgeberanteil – von 3.000 Euro (ArbeitnehmerInnen x Lohn x 14) ergibt eine Jahreslohnsumme von 2,1 Milliarden Euro. Diese mit der noch verbleibenden Laufzeit bis zur Fertigstellun­gstermin 2025 des BBT multipliziert, ergibt eine Gesamtlohnsumme von 31,5 Milliarden Euro. Nur, die Gesamtkosten des Megaprojekts werden derzeit mit der Hälfte der Summe beziffert – und das mit Personalkosten, mit dem Einsatz der technischen Geräte…

„Die Nachhaltigkeit dieser Arbeitsplätze ist dabei noch gar nicht angesprochen“, ätzt der GLBler, „denn ist der BBT einmal gebaut, dann sind diese wieder dahin.“ Da sei es schon sinnvoller die die ‚13-Milliarden-Euro-BBT-Investition‘ im sozialen Wohnbau, bei der Bildung, bei der Pflege etc. zu investieren…

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