POSITIONEN & THEMEN
Von Sylvia Dürr (8.3.2010)
Frauen in Tirol verdienen im Schnitt 843 Euro weniger als Männer. Trotz zunehmender Erwerbsbeteiligung und obwohl eine Reihe von Diskriminierungsverboten und Gleichstellungsmaßnahmen realisiert wurden, sind Frauen in vielfacher Hinsicht im Berufsleben benachteiligt.
Die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt unterscheidet sich von derjenigen der Männer immer noch grundlegend. Sie sind benachteiligt durch Arbeitsmarktsegmentierung, Lohndiskriminierung und Doppelbelastung Beruf/ Familie. Trotz längerer schulischer und beruflicher Ausbildung lassen sich wesentliche Verbesserungen der Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt nicht feststellen. In Branchen, in denen der Anteil von Frauen besonders hoch ist, wird oft deutlich schlechter bezahlt.
Frauen liegen in allen Qualifikationsstufen unter dem Einkommen ihrer männlichen Kollegen mit dem gleichen Bildungsabschluss. Außerdem steigt mit zunehmenden Alter auch das Einkommen der Männer wesentlich stärker als das der Frauen. Die Zahl der Frauen, die als Teilzeitkräfte beschäftigt sind, ist gestiegen, während die Zahl der Frauen in Vollzeit gesunken ist.
Männer können in einem höheren Ausmaß Zulagen und Zuschläge für Überstunden für sich beanspruchen. Bei Männern macht das durchschnittlich elf Prozent des Einkommens aus, bei Frauen nur vier Prozent.
Eltern in Karenz erleiden einen Einkommensverlust. Dieser Nachteil kann auch im weiteren Karriereverlauf nicht mehr wettgemacht werden. Weiters werden in Tirol die Landesmittel für die Tagesmütter gekürzt. Das sind 400.000 Euro weniger pro Jahr. Statt den ländlichen Raum am Arbeitsmarkt zu stärken, nimmt man den Alleinerzieherinnen bewährte Hilfestellungen kurzfristig weg. Im Gegensatz zu den geplanten Ganztageskindergärten von 9 bis 17 Uhr sind Tagesmütter von 6.30 bis 21 Uhr im Einsatz. Zusammenfassend kann man erkennen, dass zum Weg der Erwerbstätigkeit den Frauen nicht nur Knüppel in Form von mangelnder Kinderbetreuung zwischen die Füße geworfen, sondern sie zudem verarscht werden mit weniger Gehalt. Auch werden sie noch viel zu wenig von ihren männlichen Partnern unterstützt.
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