POSITIONEN & THEMEN
Dieses Jahr spüren diese – wie bereits 2009 – das Autonome FrauenLesbenZentrum und außerdem das ArchFem – Interdisziplinäres Archiv für Feministische Dokumentation (feministisches Archiv und Frauenbildungsprojekt) sowie kinovi[sie]on (feministische Kulturinitiative, die monatlich Filme von Regisseurinnen zeigt) . Gegen diese, den eigenen Standpunkt vertretenden Fraueninitiativen wurde LH Platters „Kampfhyäne“, ÖVP-Wirtschaftslandesrätin Zoller-Frischauf ( „In Tirol gibt es keine feststellbare Kindesarmut!“ ) losgelassen.
„Frischauf“ ging sie augenblicklich ans Werk!
Am 8. März, dem internationalen Frauentag, teilte sie den Veranstalterinnen der Reihe kinovi[sie]on, dem ArchFem und dem Autonomen FrauenLesbenZentrum die Subventionsstreichung durch das JUFF Frauenreferat des Landes Tirol mit. Da sich im Vorjahr das FrauenLesben-Zentrum standhaft weigerte die Bezeichnung autonom" aus ihrem Namen zu streichen, wird diese, für viele Frauen sehr wichtige Institution heuer von der ÖVP-Scharfmacherin in gewohnter Manier als partyfeiernder Hobbyverein" diagnostiziert. Etwas positiv kritischer ihr Statement zur Auflösung der Bibliothek an das ArchFem: „Frauenliteratur ist sicher ganz wichtig, aber sie kann auch in anderen Büchereien stehen.“
Im Vorjahr hat sich das Land Tirol mit der Präsentation der „landestreuen Männervereine“, den Schützen, in Form eines Festumzugs großzügig verausgabt. Der prekären Budgetsituation zum Trotz flossen für dieses Spektakel ohne Hinterfragung 1,3Millionen (!) über den Tisch.
So sei heuer im Unterschied zum letzten Jahr eben das Sparen angesagt: 14.500 Euro Subvention für diese drei Fraueninitiativen sind also deswegen nicht mehr erschwinglich. Immerhin lässt sich umgerechnet mit dieser Summe in hundert Jahren wieder eines dieser Schützenfeste finanzieren und obendrein hat man mit dieser Streichung gewissen unerwünschten, kulturfremden Entwicklungen den Riegel vorgeschoben.
„Lächerlich“, meint dazu die ÖVP-Landesrätin. Genauso „lächerlich“wie die Behauptung mit der angeblichen Kindesarmut in Tirol?