KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Kofler: "Die Zeit ist reif für eine neue, solidarische, soziale, linke Kraft in der AK Tirol"

(31.1.2019)

Diese Woche haben die AK-Wahlen begonnen. Zuerst gewählt wird in Vorarlberg, Tirol und Salzburg. In Tirol tritt die Gewerkschaftliche Linke auf Listenplatz 7 als linke Alternative zu Sozialdemokratie und Grünen an. Spitzenkandidatin ist die 37 Jahre alte Ergotherapeutin Evi Kofler. Auf Platz 2 kandidiert GLB-Bundesvorsitzender Josef Stingl.
Vier Fragen an die Spitzenkandidatin Evi Kofler zu 1.700€ Mindestlohn, den aktuellen KV-Verhandlungen im Sozialbereich und Enttäuschung über den ÖGB unter Schwarz-Blau.

In aller Kürze: Warum bei den AK-Wahlen diesmal die Gewerkschaftliche Linke wählen?

Evi Kofler: Unser Slogan zeichnet unsere Hauptlinie genau vor – wir stehen für „Mehr für die Mehrheit“. Den Menschen muss unterm Strich mehr von dem bleiben, was sie an gesellschaftlichem Wohlstand erarbeiten – mehr Zeit, mehr finanzielle Möglichkeiten, mehr gesellschaftliche Teilhabe. Wir wollen nicht nur eine Wahl- sondern eine Denkalternative sein. Deshalb kämpfen wir für ein Gehalt, das zum Leben reicht, nämlich für einen gesetzlichen Mindestlohn von 1700€ (lohnsteuerbe­freit), für eine Arbeitszeitver­kürzung auf 30h bei vollem Lohn- und Personalausgleich, sowie für eine gerechte Besteuerung und mehr Mitbestimmung seitens der Arbeitsnehmer*in­nen. Wir sind überzeugt, die Zeit ist reif für eine neue, solidarische, soziale, linke Kraft in der AK Tirol.

Ihr habt in Tirol eine breite Liste an Kandidat*innen aufgestellt. Kannst du euer Team kurz Vorstellen?

Evi Kofler: 78 Frauen und Männer aus fast allen Bezirken und insgesamt 11 Nationen stehen auf der Liste der Gewerkschaftlichen Linken. Von der Fabriksarbeiterin bis zur Bürokraft sind alle Branchen vertreten, viele Menschen gerade aus dem Sozialbereich unterstützen den Antritt. Uns verbindet vor allem ein kritischer Blick auf das, was gerade am Arbeitsmarkt und im Sozialbereich passiert. Wir wollen dies nicht länger als Zaungäste miterleben, sondern dazu beitragen, dem Bundestrend etwas entgegenzusetzen.

Unter Schwarz-Blau haben die Angriffe auf Arbeitsrechte deutlich zugenommen, Stichwort 60h-Woche. Viele sind von den zurückhaltenden Reaktionen von Gewerkschaften und AK enttäuscht. Wie siehst du das?

Evi Kofler: Wir verstehen und teilen diese Enttäuschung. Dass der ÖGB gut mobilisieren kann und die Menschen bereit sind, für ihre Überzeugungen auf die Straße zu gehen, das hat die Großdemo letzten Juni in Wien gezeigt. Rückwirkend betrachtet, sieht es so aus, dass man die Protestwelle abebben ließ, um sich auf die Kollektivvertrag­sverhandlungen zu konzentrieren. Das ist bedauerlich. Denn seit dem Beschluss zur 60h Woche, haben wir von Seiten der Bundesregierung viele weitere Angriffe auf unsere sozialen Errungenschaften zu verzeichnen. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, sich hinter die Gewerkschaften zu stellen und in ständigem kritischen Dialog zu bleiben.

Die Verhandlungen rund um den Sozialwirtschaft-KV wurden gerade unterbrochen. Letztes Jahr wurde in dem Bereich gestreikt. Wie stehts du zu den Forderungen der KollegInnen?

Evi Kofler: Die Kolleg*innen, die im Gesundheits- und Sozialbereich arbeiten, sind zu 100% für die Menschen da. Das ist sowohl physisch als auch psychisch herausfordernd. Zudem erfüllt dieser Berufszweig Aufgaben von hoher individueller und gesellschaftlicher Bedeutung. Die Forderungen sind absolut gerechtfertigt. Wir gehen in unserem Gesundheitsprogramm sogar noch weiter und fordern auch hier eine 30h-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Von unserer Seite: Vollste Solidarität!

Weitere Informationen zur Gewerkschaftlichen Linken unter http://gewerkschaftlichelinke.at und https://www.facebook.com/…tlichelinke/


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