POSITIONEN & THEMEN
Von Christiane Maringer (24.10.2007)
… wo wir Infrastruktur wieder aufbauen. Was die Werbestrategen Norbert Darabos und Brigitte Ederer nett lächelnd versprechen lassen, kommt bei mir als Drohung an.
Jetzt inseriert Österreich seinen Anspruch auf die Beute, die sich die reichen kapitalistischen Länder nach Kriegen und militärischen Konflikten teilen, bereits vierfärbig; mit Bundesheer-Geldern also mit Geld das der Allgemeinheit gehört, uns allen.
Der Krieg in Yugoslawien ist noch nicht lange her und Österreichische Unternehmen haben zu den Siegern gehört. Klarerweise weit abgeschlagen hinter den US-Konzernen spätestens da war offensichtlich weshalb Yugoslawien geteilt werden musste. Die Wiederaufbauhilfe ist damals direkt in die Taschen der Industriestaaten im Norden geflossen.
Brigitte Ederer ist Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich. Das Inserat lässt uns wissen: Friedenseinsätze und der Infrastrukturaufbau des Österreichischen Bundesheeres haben das Engagement österreichischer Unternehmen im Zukunftsmarkt Südost-Europa erst ermöglicht. Zwei sozialdemokratische Spitzenpolitiker zum Thema Entwicklungshilfe. In den Regionen Europas, die in den letzten Jahrzehnten von Krisen geprägt worden sind, gilt es, die Menschen wieder miteinander zu verbinden.
Gebraucht werden Schulen, Unterkünfte, Arbeitsplätze, Gesundheitsversorgung, regional autarke Wirtschaften … und eine politische Streitkultur die Nationalismen nicht in den Vordergrund stellt sondern hilft Konflikte auszuräumen und ein Miteinander in den einzelnen Regionen zu entwickeln. Entwicklungszusammenarbeit, Neutralität als aktive Vermittlerrolle wären da die richtigen Schlagworte militärische Verbände und die gewinnorientierten Interessen konkurrierender Wirtschaftskonzerne sind da vor allem hinderlich.
Der Mensch kommt in deren Planspielen ebenso wenig vor, wie in der aktuellen Inseratenserie.