KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Mission übererfüllt

"Schau mal nach, wann der Irak-Krieg beginnt" - Mediengerecht aufbereitet ...

Von Günther Hopfgartner (6.5.2008)

„Die Kampfhandlungen im Irak sind weitgehend beendet. In der Schlacht im Irak haben die Vereinigten Staaten und ihre Bündnispartner obsiegt. Und nun ist unsere Koalition dabei, dieses Land zu sichern und wieder aufzubauen.“ – Im Hintergrund ein Banner mit der Aufschrift „Mission erfüllt“.

Alle Welt starrte via CNN etc. gebannt auf diese Szene. Vor ziemlich genau fünf Jahren, am 1. Mai 2003, erklärte US-Präsident Bush den Irak-Krieg für beendet. Ein kühnes Unternehmen wurde, so der stolze Feldherr, erfolgreich beendet: „In dieser Schlacht haben wir für die Sache der Freiheit und für Frieden auf der Welt gekämpft. (…) Die Operation Iraqi Freedom wurde mit einer Mischung aus Präzision, Geschwindigkeit und Kühnheit ausgeführt, die der Feind nicht erwartet und die Welt zuvor noch nicht gesehen hatte.“

Alleine am fünften Jahrestag der Vollzugsmeldung George Bushs, also am „Tag der Arbeit“ 2008, zählte die NGO „iraq body count“ 65 Tote im Irak, umgekommen in einer andauernden Schlacht, die doch längst schon für beendet erklärt wurde: Ermordet durch Heckenschützen, von Autobomben islamistischer Attentäter oder von US-Raketen zerrissen – Kinder, Erwachsene, Hochzeitsgäste, Zivilisten und Soldaten.

„Im Zweistromland herrschen Chaos und Gewalt, was – wie in allen Kriegen – der internationalen Rüstungsindustrie und ihren Handlangern nutzt“, resümierte die deutsche Irak-Korrespondentin, Karin Leukefeld, jüngst ihre Eindrücke Vorort. „Während Kinder von Albträumen geplagt werden, Krieg nicht spielen, sondern täglich erleben und mangels medizinischer Versorgung, an schlechtem Wasser oder Unterernährung sterben, profitieren private Sicherheitsfirmen wie Blackwater, Ölkonzerne, Banken und Logistikgiganten wie Halliburton oder DHL von dem Elend“, so Leukefeld. – Mission also doch erfüllt, nicht für Frieden und Freiheit zwar aber immerhin zum Wohle des militärisch-industriellen Komplex?

Der prominente US-Ökonom Joseph Stiglitz hat sich gemeinsam mit der Ex-Beraterin der Clinton-Regierung Linda Bilmes die Mühe gemacht, genau auszurechnen, was der Irak-Krieg die USA bisher gekostet hat: Bushs Krieg im Irak hat allein die USA mindestens drei Billionen US-Dollar gekostet. Auf diese Summe belaufen sich die direkten Kriegsaufwendungen, soweit sie sich im US-Haushalt niederschlagen. Dazu kommen volkswirtschaf­tliche Kosten, die im Etat nicht verzeichnet werden: Stiglitz und Bilmes veranschlagen die makroökonomischen, weltwirtschaf­tlichen Folgen des Krieges noch einmal auf wenigstens drei Billionen Dollar. Allein die direkten Kosten des Bush-Kriegs übersteigen heute schon diejenigen des Vietnam- und des Korea-Krieges zusammen genommen. Die Gesamtsumme von vorsichtig geschätzten sechs Billionen US-Dollar entspricht etwa den gesamten Gold- und Devisenreserven der Welt. Pro Monat müssen die USA mehr als 16 Milliarden US-Dollar an laufenden Kosten für die Kriege in Irak und Afghanistan aufbringen, zusätzlich zu den 439 Milliarden Dollar im Verteidigungshau­shalt.

Kriegs-Keynesianismus als Variante neoliberaler Politik – für Halliburton & Co. hat Bush jr. seine Mission jedenfalls übererfüllt!

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