KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Lateinamerika: Migration nach Österreich

Deckblatt des Einladungsfolders

(4.6.2008)

Erste Lateinamerikanische Zusammenkunft über Migration und Integration in Österreich – Der lateinamerikanische Kontinent gilt als eine der dynamischsten Regionen der Welt und birgt dennoch viele Widersprüche wirtschaftlicher, sozialer, politischer und kultureller Natur in sich. In der Alten Welt hatten die Entwicklungen, die auf diesem Kontinent stattgefunden haben, ein besonders hohes Niveau.

Seit je her kämpfen die lateinamerika­nischen Völker für eine authentische und unabhängige Entwicklung. Bedauerlicherweise durchgehen sie immer wieder sozioökonomische Krisen – sowohl intern als auch extern verursacht – die sie gegenüber den Großmächten sehr verletzlich machen.

Als Folge der „Interdependenz“ und den Auswirkungen der Globalisierung hat in den 1990er Jahren eine neue Migrationswelle eingesetzt. Schätzungen zufolge gibt es weltweit über 200 Millionen Migranten, davon 50 Millionen lateinamerika­nischen Ursprungs. Im Jahr 2007 betrugen die Geldüberweisungen der ganze Migranten 240 Mrd. US-Dollar, wovon wiederum 66 Mrd. US-Dollar nach Lateinamerika gingen.

Einige Studien lassen vorsichtige Schätzungen zu, dass im Jahr 2001 möglicherweise 11,028 Einwohner mit lateinamerika­nischen Wurzeln offiziell in Österreich gemeldet waren. Heute sind wir an die 20.000 Lateina­merikanerInnen, von denen über 45% in Wien leben.

Die Wirtschaftssektoren in denen wir Latin@s arbeiten, sind die folgenden:

Handels- und Konsumgüter – 15,8%

Dienstleistungen für Firmen – 15,4%

Gastronomie (Restaurants und andere) – 12,7%

Sozialer und Gesundheitlicher Dienst – 10,1%

Andere Dienste – 10,1%

Man schätz dass 60% von MigrantInnen aus Lateinamerika sind Frauen und die große Teil sind zwischen 25 und 45 Jahre Alt. Das sind einige quantitative Indikatoren, die uns nur ein ungefähres Bild des historischen Phänomens der Migration geben. Aus diesem Grund ist eine tiefgehende Analyse notwendig, vor allem von den Akteuren selbst, das heißt von den lateinamerika­nischen MigrantInnen. So können wir die Charakteristiken der aktuellen Problematik feststellen und gleichzeitig die entsprechenden Forderungen und Lösungsvorschläge formulieren.

Österreich weist einige Partikularismen in seinem historischen Prozess auf und wendet ein Modell der Ausländerpolitik an, das zwischen den unterschiedlichen Gruppen differenziert.

Es gibt Studien über andere Gruppen von MigrantInnen, jedoch weiß man wenig über die lateinamerikanische Gemeinschaft. Häufig entstehen Eindrücke, die nicht der Realität entsprechen oder künstlich aus Stereotypen entstanden sind, wie etwa, zu glauben, dass es nur wenige Lateinamerika­nerInnen gäbe, dass sie keine „Integration“ Probleme hätten oder dass sie die „exotischen“ AusländerInnen wären.

Die Problematik der Lateinamerika­nerInnen wird nicht wirklich erkannt und es existiert keine bewusste Politik, die die REALE INTEGRATION unserer Gemeinschaft in diese Aufnahmegesellschaft unterstützt. Dies muss geschehen und der beste Weg dazu ist der Aufbau einer UNION DER LATEINAMERIKA­NERINNEN.

Als ersten Schritt auf diesem Weg beruft das in der Generalversammlung gewählte Organisationsko­mitee dieses Zusammentreffen ein, was den Bruch mit der Abhängigkeit und dem Schweigen bedeutet. Das Treffen verfolgt folgende:

Ziele:

  1. Eine Debatte über die Migrationspro­blematik in Österreich ins Leben zu rufen, vor allem den Lateinamerika­nerInnen eine Stimme zu geben, und mit den VertreterInnen der österreichischen und ausländischen Organisationen in den entsprechenden Bereichen in Dialog zu treten.
  2. Forderungen, Schlussfolgerungen und Lösungsvorschläge auf Grundlage einer Analyse der spezifischen Problematik der Lateinamerika­nerInnen in Österreich zu formulieren.
  3. Organisationsformen der lateinamerika­nischen Gemeinschaft in Hinblick auf die Bildung einer demokratische Vertretung zu entwickeln.

Fragestellungen:

  1. Die Ausländerpolitik des österreichischen Staates und die reale Situation der Latinos/as. Die Situation der Verwundbarkeit, in der sich viele Lateinamerika­nerInnen befinden und die Notwendigkeit der Verteidigung ihrer grundlegenden Rechte.
  2. Die Arbeitsproblematik, die Integration der Lateinamerika­nerInnen in den Arbeitsmarkt als grundlegenden Aspekt von Integration, die Schwierigkeiten Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden, der Beitrag zur Entwicklung unserer Herkunftsländer, z.B. über Rücküberweisun­gen, etc.
  3. Die Problematik der lateinamerika­nischen Migrantinnen, die die Mehrheit der lateinamerika­nischen Gemeinschaft darstellen, und die Bedingungen für ihre soziale Emanzipation.
  4. Die Bildung und kulturelle Problematik der Lateinamerika­nerInnen, die Problematik der Studierenden, der AbsolventenInnen. Studiengebühren, Anerkennungen, Übersetzungen. Anerkennung der Studien. Befreiung von Studiengebühren etc., die Medien und die sportlichen Aktivitäten.

Darüber hinaus gibt es eine große Vielfalt an Themen, die hier nicht erschöpfend aufgelistet werden können, doch es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass dieses erste Zusammentreffen ein Ausgangspunkt ist. Da die Hauptakteure im Zusammenhang mit den erwähnten Problematiken der österreichische Staat (durch seine unterschiedlichen Regierungsinstan­zen), die Vertreter/Innen der lateinamerika­nischen Staaten in Österreich (Botschaften, Konsulate) und die VertreterInnen der internationalen Organisationen, wie die UNO, die Internationale Organisation für Migration etc. sind, ist es notwendig, die wichtigsten Punkte herauszugreifen.

Wir dürfen uns von den anderen AusländerInnen, die in ähnlichen Bedingungen leben, nicht isolieren, ebenso wenig wie von der Solidarität der österreichischen BürgerInnen, die für den Erfolg unserer Ziele entscheidend ist.

Veranstaltungsa­blauf: Am ersten Tag werden gleich nach der Eröffnung eine Conferencia Central und die Themen-Präsentation aller Workshops stattfinden, um jeden Teilnehmer dazu einzuladen. Der zweite Tag beginnt mit den parallel stattfindenden Workshops. Anschließend werden in der Generalversammlung die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus den einzelnen Workshops diskutiert. Weiters wird das neue Organisationsko­mitee gewählt werden.

Den Schlusspunkt bildet ein kulturelles Programm.

Datum: 06. und 07. Juni 2008

Freitag 06 (18.30 – 22.30)

Samstag 07 (18.00 – 23.00)

Teilnehmer: Alle Lateinamerika­nerInnen und Freunde Lateinamerikas.

Um rechtzeitige Anmeldung unter: encuentro.latino@yahoo.com wird gebeten.

Ort: Rotensterngasse 33–35, Nepomuksaal (U1 Station Nestroyplatz), Wien 1020

Telefonnummer: 0650/5540536 oder 0699/18025130

Die OrganisatorInnen: Moraima Hernández (Kolumbien), Zoraida Nieto (Venezuela), Miriam Pérez (Kolumbien), Angel Huanco (Perú), Gladys Miranda (Bolivien), Blanca Reyes (Nicaragua), Hilda Neumeister (Perú), Miguel A. Huanco (Perú), Rodolfo Sabogal (Kolumbien), Marissa Posadas (Perú), Oswaldo Murillo (Nicaragua)

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