KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Das oberösterreichische ÖVP-FPÖ „Arbeitprogramm“ an den Schulen

Von: Michael Graber (25.10.2015)

Die neue schwarz-blaue Landesregierung in Oberösterreich unter Führung der ÖVP hat in ihrem Arbeitsprogramm beschlossen, dass in Zukunft auf den Schulhöfen in den Pausen nur mehr Deutsch gesprochen werden darf.

Dazu haben wir einige Vorschläge zu machen.

Am dringendsten wäre die sofortige Einstellung von Sprachpolizisten in allen Schulen. Zu klären wäre nur, was diese während des Unterrichts machen sollen. Eine Teilnahme am Unterricht zwecks Weiterbildung wäre vielleicht zu überlegen. Im Bildungsministerium fehlen allerdings 300 Millionen Euro. Die Sache müsste also vom Land Oberösterreich finanziert werden. Vielleicht bietet sich die Linzer Stadtwache für den Einsatz als Sprachpolizei an den Schulen an?

Möglich wäre allerdings auch, falls das alles zu teuer ist, die Schuldirektor*innen und Lehrer*innen im Ablesen der Sprachen von den Lippen der Schüler auszubilden, damit aus den Direktionszimmern und/oder Lehrerzimmern die Pausengespräche verfolgt werden können. Dies wäre allerdings relativ aufwändig, denn die Ausbildung müsste doch in mehreren Sprachen erfolgen, zum Beispiel Serbo-Kroatisch, Türkisch, Kurdisch, Farsi und einigen anderen gängigen Sprachen, die an Österreichs Schulen gesprochen werden. Das kostet sicher auch eine Stange Geld.

Allerdings wäre damit ein Kollateralnutzen verbunden, denn durch das Lernen zusätzlicher Sprachen erweitert sich sicher der Horizont vieler Direktoren und Lehrerinnen. Zu berücksichtigen wäre allerdings auch, dass Lippenbewegungen, die sich aus dem oberösterreichis­chen Dialekt ergeben, nicht mit einer der Fremdsprachen verwechselt wird. Schüler könnten sich, wenn sie dabei erwischt werden, zu recht über den Verdacht beschweren, als „integrationsun­willig“ zu gelten.

Denkbar ist allerdings auch, dass das ÖVP-FPÖ-„Arbeitsprogramm“ nur eine Arbeitsbeschaf­fungsmaßnahme für die Landesregierung selbst darstellt, die ihre wertvolle Zeit in Zukunft an den Schulen verbringen wird, um sich in die Pausengespräche einzubringen und um dort nachzuholen, was im Unterricht nicht vermittelt wird. In Frage kommen da zum Beispiel die Ergebnisse der steirischen Voves-Kommission, die, falls sie zustande gekommen ist, die „Integrationsun­willigkeit“ an den Schulen untersuchen sollte.


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